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Vaterliebe



Er errettete ihn aus Feindes Hand!
Der Weg ist weit, ...soviel war klar.
Er flog... und trug ihn sicher in seinem Gewand.
Gewiss', trotz seines Alters: Er ist stark!
 
Und so begann er seine Rettungstat!
Er flog hoch, er flog schnell.
So wie er es damals in jungen Jahren tat.
Durchflog Dunkelheit und Sonnenhell.
 
Hatte schon so lang gesucht,
hinter schwarze Schatten geschaut.
Die Winde laut verflucht,
welche sich schreiend vor ihm aufgebauscht.
 
Ihn dann endlich gefunden,
entrissen aus des dunklem Mondenschein.
Aus Feindes Macht entwunden,
...betäubt mit Met und Wein.
 
Die Kraft dazu kam aus Liebe,
welche sie nur einem Sohn zu kommen kann.
Hatte ihn entrungen aus der Macht seiner Diebe!
Und er flog weiter, ... immer schneller wie im Wahn.
 
Und so flog er weiter als je zuvor.
Überwand Gebirge und das weite Meer.
Flog schneller als jeder Tor,
und wünschte sich schneller noch zu sein so viel mehr...
 
Schwer jedoch wurde ihm die Brust,
als er sah und genahm wahr,
um des nahen, drohenden Verlust:
Es begleitete sie schon seid'ne Engelsschar.
 
Schneller noch... nach haus ins Land seiner Väter!
Mit weiten, grünen Auen...
Zurück in die tiefen grünen Wälder
die uns're Ahnen taten anbauen.
 
"Sieh' dort hinten im Sonnenuntergang!
Deine Heimatstadt, so nahe schon.
Wir sind fast da, ich höre schon Gesang...
Halte durch mein Sohn!"
 
"Erkennst du sie, die Wälder? 
Die einst uns're Vorväter ließen pflanzen?
Wir sind schon gleich da in bälde... 
Dort..., ich seh' deine Mutter tanzen..."
 
Endlich angekommen landete er sacht und stark,
trotz des langen Weges.
Seine Freude jedoch nun auf seinen Lippen erstarb,
Sah, ahnte ...und wusste es!
 
Um nun seines Sohnes letzten Weg zu sehen...!
Trauer nur bleibt zurück und Schmerz.
Ein Weg, den jeder muss alleine gehn.
...ungehört die Schreie himmelwärts.
 
Aber er ging ihn von zu Haus!
Getragen von seines Vaters Hand,
die ihn liebend trug hinaus,
...in ein neues, großes Land.
 
 
    Zufriedenheit und Freude spiegelten sich,
    hat er seine Heimat doch wieder erkannt...,
    im heimgekommenen Gesicht.
    Ein ew'ges, ...letztes Lächeln.
    Engelsflügel sachte ihren Äther fecheln...
    ...und verließ für immer sodann
    ...sein geliebtes Heimatland.
 

Avatar Dieter_Mueller

Geschrieben von Dieter_Mueller [Profil] am 03.03.2024

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Tags (Schlagwörter):

Kampf, Schmerz, Trauer, Liebe, tod, Verlust

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 Teddybär 04.03.2024, 03:03:10  
Avatar TeddybärDas ist berührend geschrieben, lieber DiMu! Erinnert mich in der Quintessenz an den Erlkönig. LG Teddybär

 Dieter_Mueller 06.03.2024, 23:50:45  
Avatar Dieter_MuellerDank dir, Teddybär... Jaja... der Erlkönig! Wer kennt ihn nicht... Ein zeitloses Werk voller Tiefgang und Trauer... genau mein Ding. Wenn man so abdriftet und die Verse sich ins Papier brennen denk ich nicht weiter nach, sondern versucht immer den Faden zum Schluss zu bringen... Sicher kann, muss, man ja an Goethes Ballade denken... aber als ich schrieb war ich nur bei mir..., irgendwie. Man merkt erst mit ein wenig Abstand wie sehr einem andere Gedichte dann doch beeinflussen... Hab ganz lieben Dank für deine Meinung, ...sie ist mir wirklich wichtig... Liebe Grüße DiMu

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