Zurück nach haus...
Satte Wiesen umrahmten das Haus,rauschende Baumkronen und Kinderlachen.
Aus Stein und Schweiß gebaut das Elternhaus,
alles damals, man musst noch selber machen.
Der Weg steinig und endlos lang.
Heut nur noch ein Schatten seiner Selbst,
war immer dunkel und lang,
schien zu sein der Gang in eine andere Welt.
Duft von Kuchen und Gebäck,
lautes klappern von Töpfen und Pfannen...
Erinnerungen wie schwerstes Gepäck,
weit entfernt und von dannen...
Mutter's Hand so manche Wunde band'
Trost und Schulter mich hielt.
Heut' ist schwer die furchig' Hand
ihr Rücken im Leben ertrug zu viel...
Gebeugt und voller Leid
sie auf's Leben schaut'
Letzte schwere Jahre geprägt von Einsamkeit,
Der einzig Sohn' sich damals das Leben verbaut'
Vater vor Jahren schon zu Gott wurd' bestellt,
dunkel die Wolken aufzogen.
Hinan das Leben zu Ruinen zerfällt,
jede Freud' durch Trauer aufgesogen.
Mutter blieb allein zurück,
zerstört in einem Moment... das große Glück!
Heut' er den Weg wie damals ersteigt,
dieser Weg so klein und ohne einstig' Größe...
Ahnt langsam und begreift,
jugendlich engstirnige Blöße...
Betritt' die letzte ausgetretene Stufe...,
...hört wie Widerhall Mutter's damalige Rufe...
Müde Augen flackern voller Erkennen,
erblicken den verlor'nen Sohn in der Tür.
Ist's Fieberwahn oder helles blenden?
Kein dagegen, nur tiefstes Dafür...!
So steht er da, mit Tränen im Gesicht,
und erträgt ihre Stille einfach nicht...
Dünne Arme umschließen einen erwachs'nen Mann.
Weißes dünnes Haar, sie reicht kaum bis zur Brust...
und es kaum fassen kann...
Aber trotzdem musss!
Längst selber er Vater ist,
...lautes Kinderleben, so unendlich lang vermisst!
So scheinen nun die Bäume wieder grüner,
Die Wege wieder lang und weiter.
Aufgeregt rennen verscheuchte Hühner
und überlassen zum Male ihre Eier.
Freude zieht endlich in's Haus,
...sie denkt, nie wieder er geht hinaus!
Doch nur wenig Zeit ward' ihnen vergönnt,
Hartes Leben und Verlust fordern Tribut.
Wenn er doch nur rückgängig machen könnt',
...diese Entscheidung, damals gefällt in jugendlicher Wut...
So denn schließt sich der Kreis.
Generationen kommen und geh'n.
Ist man selbst einst Greiß,
überkommt einem Trauer und Versteh'n,
das man im Heut und Jetzt immer alles muss geben,
um sich selbst zu erfüllen ein wahrhaft reiches Leben!
Berlin 12 2023

Geschrieben von Dieter_Mueller [Profil] am 14.12.2023
Aus der Kategorie Romantische Lyric

Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte
Tags (Schlagwörter):
zu, Haus!, Wiederkehr, Trauer, Sehnsucht, Freude, todBewertungen

Punkte: 4 bei 1 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)
Anzahl Aufrufe: 609
Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
Teddybär
14.12.2023, 18:50:23 Ein emotional berührender Text. Erinnerungen an das Elternhaus, die Heimkehr des verlorenen Sohnes - das ist sehr eindringlich dargestellt.
LG Herbert
Dieter_Mueller
23.12.2023, 17:06:49 Hallo Teddybär... Vielen lieben Dank für deinem Kommentar. Einer meiner dunkleren Gedanken hatte sich in diesen ein zwei Tagen irgendwie... so verdichtet ...
Dank dir nochmal und ein besinnliches Fest und viel Liebe und Freude mit den Deinen wünsch ich dir... DiMu