Lyrik
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PETRI HEILPETRI HEIL (text bei S.Cornella)Die Hütt' am Weiher unter'm Mond, in Sommernacht so schwül, das alte Mühlrad klappernd dreht, durch's Wasser schwarz und kühl. Es zirpt, es quakt, es sticht die Mück', Die Ente schläft schon fest, zwischen Schilf und Uferrand, wenn man sie schlafen lässt. Der Mond einer Laterne gleich, macht Hütt' und Weiher hell, da öffnet sich die Türe nun, ganz langsam, nicht zu schnell. Heraus tritt jemand wild und groß, ein Mann von grober Art, hat Hände wie ein Grizzlybär, und einen vollen Bart. An den Weiher trägt er sich, mit einer schweren Flint', steigt in das Wasser ohne Hos', und ruft das nasse Kind. Nixe, Nixe, Weib im Teich, schwimm her, du fisch'ge Dirn', beiß an, beiß an, sonst schieß ich dir, den Schrot in das Gehirn. Das Wasser bis zum Nabel steht, der Uhu ruft vom Tann', die Flinte glänzt im Mondenschein, da beißt die Nixe an. Ein stöhnen um den Weiher geht, die Nixe tut es stumm, darf nicht zu früh vom Köder ab, sonst bringt der Mann sie um. So kommt er und so geht er auch, der Nixenhals, er brennt, gedemütigt wie jede Nacht, verschwitzt ist Mannes Hemd. Er schländert in die Hütt' zurück, nimmt eine Flasche Bier, er säuft und rülpst sich in den Schlaf, und schnarcht bei off'ner Tür. Der Nix' entgeht das ganze nicht, sie kriecht aus ihrem Teich, dringt in die dunkle Hütte ein, und ist an Tücke reich. Sie lehrt der Flintes Munition, und stellt sie wieder hin, kehrt schweigsam in den Teich zurück, mit Rache nur im Sinn. Die Sonne schien darauf so heiß, vertrocknete die Kröten, die Vögel vielen rab vom Baum, und konnten nicht mehr flöten. Und als der Mond in tiefer Nacht, erstrahlt zum zigsten Mal, da naht der Mann mit seiner Flint', der ihr die Würde stahl. Im Weiher steht er wie gewohnt, die Nixe blickt hinauf, sieht neber Mond und Fällerhemd, der Waffe in den Lauf. Da beißt sie zu so fest sie kann, die Flinte feuert nicht, der Hinterwäldler schreit vor Schmerz, die Floss' schlägt in's Gesicht. Nase und auch Kiefer brechen, Blut strömt durch die Hand, den Köder spuckt sie in das Gras, der Fischer stirbt entmannt. ENDE
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
possum | 26.05.2016, 23:06:01 | ||
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schwarz/weiß | 27.05.2016, 02:33:49 | ||
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Soléa | 27.05.2016, 07:34:52 | ||
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sascha | 27.05.2016, 07:35:43 | ||
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