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Rapunzel, lass´ dein Haar herab

 


Drei kalte Monde gingen nieder,
drei Sonnen sah ich auferstehn,
ich harre aus im Brand der Lider,
vor Sehnsucht will mein Herz vergehn
 
Auf Mauern meine Blicke prallen,
die Not hält an im Morgenrot, 
vertrocknet hohe Halme wallen,
die Steine aschegrau und tot
 
Ein voller Mund birgt deine Zunge,
ihr süßer Klang mein Ohr gewann,
mir liegt ein Wortschwall auf der Lunge,
bemüht zum Rufe, dann und wann
 
Wie´s Eichhorn klettern meine Grüße
den himmelhohen Turm hinauf,
doch ach, im Schatten deiner Größe
verebbt vorm Fenster wohl ihr Lauf
 
Und wieder prallen meine Augen
mit voller Wucht auf kalten Stein,
der Efeu mag zum Klettern taugen,
ein Narr, der ließ´ sich darauf ein
 
Einst prächtig sich dein Haar gebarte,
im Wind, der Kraft von Ähren gleich,
ach, dass ein Weg sich offenbarte,
erhellt durch teuflisch kühnen Streich
 
Rapunzel, wirf dein Haar herunter,
doch höre, flechte einen Strick,
es gilt, ich seh´ dich froh und munter,
falls nicht, so brach ich mein Genick
 
Rapunzel, sieh´ mich aufwärts steigen,
die Himmelspforte seh´ ich schon,
doch sollt´ dein Zopf mir Schwäche zeigen,
so ist mein Tod der Mühe Lohn

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Geschrieben von Lars Abel [Profil] am 16.06.2016

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

Märchen, Fantasie, Rapunzel, Turm, Zopf

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