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Ein Bündel lieber Worte



 
Seit vielen Wochen schlechten Schlaf,
die Galgen wollen speisen,
trotz alledem, ich diene brav,
will mich partout beweisen
 
Mal hier, mal da ein Standgericht,
oft hundert Mann für einen,
ein Leben fällt nicht in´s Gewicht,
hört, wie die Serben greinen
 
Das ganze Dorf trifft sich am Markt,
dem Schauspiel beizuwohnen,
ein Vater stirbt am Herzinfarkt,
da wir sein Kind nicht schonen
 
Sein letztes Wort missfällt mir sehr,
es spornt die Partisanen,
was soll´s, bald stirbt der Nirgendwer,
dann wird er faulen. Amen.
 
Der Galgenboden fällt hinab,
dem Strick trotzt kaum ein Knochen,
und nach dem Tod in´s Massengrab,
so halten wir´s seit Wochen
 
Doch ist mein Tagewerk vollbracht,
so fliehe ich die Hasser,
dann fließen Tränen über Nacht
und Schlehengeist statt Wasser 
 
Mein Töchterchen aus Weißenstadt,
grüßt allerliebst den Vater,
ein Recht das Kind auf Antwort hat,  
das übliche Theater
 
Gar zittrig schreibt die Henkershand
ein Bündel lieber Worte,
der Brief umgeht es elegant,
dass ich hier Leichen horte
 

Avatar Kein Bild

Geschrieben von Lars Abel [Profil] am 19.07.2016

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

Serbien, Balkan, Wk2, Henker

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 arnidererste 19.07.2016, 19:55:11  
Avatar arniderersteDie Grausamkeit scheint fast beiläufig zu sein und doch bestimmt sie den Alltag. Ein Gedicht welches die Wiedersinnigkeit eines wohl kollektiven Wahnsinn aufzeigt. Lg arni

 Soléa 19.07.2016, 22:51:01  
Avatar SoléaMan toleriert, passt sich an und spielt das böse Spielchen mit. Viele Grüße!

 possum 20.07.2016, 01:08:28  
Avatar possumDies geht unter die Haut! LG!

 schwarz/weiß 20.07.2016, 02:34:17  
Avatar schwarz/weißBildhaft und Tiefsinnig.Gefällt mir. glg.

 Lars Abel 20.07.2016, 11:19:42  
Avatar kein BildVielen Dank euch allen :) !!

 Alf Glocker 01.09.2016, 13:56:44  
Avatar kein BildGuter Text!

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