Gedichte
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Gevatter Tod kam über Nacht
Gevatter Tod kam über Nacht,
hat maßlos übertrieben,
kein Mann ist nach der blut´gen Schlacht
wie ich, so heil, geblieben
Von Osten her kam er gerannt,
vom geisterhaften Walde,
sein nebeliges Schirmgewand
zu uns herüberwallte
Die Schwaden krochen auf uns zu,
kein Wachmann da durchschaute,
was in des Nebels klammer Ruh´
sich unheilvoll erbaute
Die Feuer blieben uns versagt,
in jener bangen Stunde,
so blieb uns nichts, was wohl behagt
in furchterfüllter Runde
Die Augen suchten, was denn bloß,
die Schemen zu ergründen,
sie traten jene Ängste los,
die in der Kindheit münden
Und plötzlich, ja, auf einen Schlag
versank mein Trupp im Feuer,
die schwarze Nacht war plötzlich Tag
im Lärm der Ungeheuer
Sah Blutfontänen himmelwärts
aus roten Kehlen steigen
und Weggefährten voller Schmerz
verglüh´n im Feuerreigen
Ich spürte Schreie mannigfach
mein wirres Hirn bezwingen,
ein Messer, das mich vielfach stach
und hell die Engel singen
Es mag um Vier gewesen sein,
als ich schon sterbend döste,
als traute Truppen trafen ein
und Ohnmacht mich erlöste
Gevatter Tod kam über Nacht,
hat maßlos übertrieben,
kein Mann ist nach der blut´gen Schlacht
wie ich, so heil, geblieben
Geschrieben von Lars Abel [Profil] am 25.06.2016 |
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Tags (Schlagwörter):
Krieg, Horror, Wald, GeisterBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
arnidererste | 25.06.2016, 20:38:58 | ||
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Soléa | 25.06.2016, 21:19:52 | ||
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possum | 25.06.2016, 22:52:35 | ||
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