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Der Anschein, macht den Mensch nicht aus....



Wenn man ihn sieht, das erste Mal,
dann wechselt man die Straße
muskelbepackt, den Schädel kahl
silber gepierct an Ohr und Nase.

Sein Körper von Tatoos geziert,
der Brustkorb droht sein Hemd zu sprengen
und das Emblem auf Kutt`und Shirt
lässt das Klischee sofort erkennen

Bestimmt ist er ein Schlägertyp,
ein Rocker, der nur Angst verbreitet,
der selbsverliebt vorm Spiegel steht
und sich an seinem Anblick weidet

Doch keiner weiß, was er hier macht
wenn er von seiner Harley steigt
vor`m Betonbunker Nummer Acht
und stundenlang dort oben bleibt.

Ich wollt es wissen irgendwann,
er zwinkerte im Lift mir zu,
und wenn jemand so lächeln kann
lässt mir die Neugier keine Ruh.

Und ich verfolgte seinen Weg,
denn er verschwand in Stockwerk drei,
wo nur ein alter Mann noch lebt -
die Nachbarswohnungen sind frei

Was tut er diesem Greis wohl an?
Zockt er ihn ab, stiehlt ihm sein Geld?
Drum läutete ich bei ihm an,
war rührend was er mir erzählt' :

Im Park wurd er von Jungs bedroht,
die machten sich ein' Spaß daraus,
die Jugend war schon sehr verroht
und einer hob zum Schlage aus.

Da plötzlich sprang der Muskelmann
wie aus dem Nichts zwischen die Fronten.
Da hieß es:" Rette sich wer kann!"
Sie rannten weg, so schnell sie konnten

Seither ist er sein Freund geworden,
kam regelmäßig, sah nach ihm
mit Herzenswärme, wenig Worten,
gab er sich dieser Freundschaft hin

Man sollte sich nie täuschen lassen.
Das Aussehn eines Menschen trügt,
des Menschen Innerstes muß passen.
Hier hat`s das Schicksal so gefügt

Nun grüß` ich gern... und sag Hallo
und freu mich immer wenn er kommt,
denn diese Freundschaft macht mich froh
und auch für mich hat`s sich gelohnt.

Ich schau mir jetzt die Menschen an,
bild mir kein Urteil mehr daraus,
weil ich ins Herz nicht schauen kann -
da sieht es oft ganz anders aus

Mieze
Avatar mamawusch

Geschrieben von mamawusch [Profil] am 28.04.2013

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Tags (Schlagwörter):

Hilfe, Freundschaft, Herzensgüte

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