Lyrik
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Zwanzig Quadratmeter FreiheitEs wurde fast fürs Klopapier geschossen,Die Bars und Kneipen sind schon längst geschlossen, Die wilden Partys dort sind jetzt vergessen, Und selbst auf Leichenschmäusen fehlt das Essen. Die Flurfunkkaffeepausen gibt’s nicht mehr, Die Stühle im Büro sind alle leer, Am Wochenende gibt’s statt Sonntagsbrunch In meinem Bett ab jetzt nur Sololunch! Die Freunde sah ich kaum, in ihren Gesichtern sprießen wohl schon Bärte Und heute ängstigt mich der Klang, wenn jemand ohne Maske lacht. Im Lockdown ist das Spiegelbild allein der einzig treue Gefährte Und Stille legt sich über mich wie eine warme Decke bei Nacht. Sie schützt vor Schmerz und Wut in kalten Zeiten Die etliche Kollegen mir sonst bereiten. An ihnen müssen endlich nur noch leiden Die Partner, bis sie sich von ihnen scheiden. Ja, niemand kann mehr etwas Freches sagen Und ich kann ständig Jogginghosen tragen. Die Einzelkapsel macht mich freier denn je Nun, da ich meine Kritiker nicht mehr seh! Die Häscher eurer hohen Erwartung können mich hier niemals fassen, Ich steh auf oder nicht und tue, was und wann es mir gefällt! Ich kann nun endlich sein, wer ich bin, ohne in Schablonen zu passen, Ich bin der Herr und Meister meiner kleinen Mietskasernenwelt!
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Lockdown, Corona, Einsamkeit, HomeofficeBewertungen
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