Brief an den Schöpfer
Mein Herr und Meister, ich kann dich nicht verstehen. War es wirklich notwendig, Adam und Eva, quasi meine biblischen Urgroßeltern, aus dem Paradies zu vertreiben, nur weil sie ein wenig vom Baum der Erkenntnis genascht haben? Warst du so zornig, dass die beiden nicht deinem Ebenbild entsprochen haben? Du hattest mit der Schöpfung harte Arbeitstage hinter dir und nicht alles kann auf Anhieb zu hundert Prozent gelingen, aber diese innerliche Kehrtwende ist schon verblüffend. Ins Exil geschickt, mussten die beiden den harten Weg der Erkenntnis am eigenen Leib erfahren und ich und meine Artgenossen gehen ihn heute noch. Das Paradies im Hinterkopf, trachtet der Mensch seit jeher, ein Paradies auf Erden zu erschaffen, allerdings immer ein kurzfristiges, das ihm gestattet, in Saus und Braus zu leben. So entstehen Parallel-Paradiese, die einander nicht immer gutgesinnt sind. Und heutzutage klaffen bei acht Milliarden Menschen die Vorstellungen vom Garten Eden weit auseinander. Es wäre höchst an der Zeit, von deiner Warte aus ein Machtwort zu sprechen und einen Baum der Liebe auf Erden zu pflanzen. © Teddybär
|
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte
Tags (Schlagwörter):
KurzprosaBewertungen
Punkte: 0 bei 0 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)
Anzahl Aufrufe: 347
Dieses Gedicht teilen
Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Bitte schreibe dem Autor wie du den Text findest