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Ein milder Herbstnachmittag

 

Ein milder Herbstnachmittag bei einem Spaziergang an der Donau.

Du sagtest nichts und ich beschrieb den Weg zur Lobau.

Es interessierte dich nicht, doch du warst freundlich und hörtest mir zu.

Als ich fertig war mit der Wegbeschreibung, vergaßest du sie auch wieder im Nu.

Ich schwieg nun auch, obwohl ich das nicht wollte.

Denn sobald ich es tat, wurde mir bewusst, dass ich reden sollte.

Jedoch nicht über irgendwas!

 

Gestern wieder! Ließ ich den Frust aller Enttäuschungen meines Lebens

An der einzigen Person aus, die keine solche war – an der Liebe meines Lebens.

Ich schrie dich an, beschimpfte dich.

Warf dir Sachen vor und erniedrigte dich.

Doch ob nicht genug, sagte ich dir, was ich nicht meinte:

„Ich hasse dich!“ – deine Augen sahen mich an – doch ich verneinte.

Ja, ich glaube es war sowas!

 

In meinem Herzen brodelte es, da mir eines wieder bewusst wurde:

Ich war meine größte Enttäuschung und besaß keine Würde.

Ja, ein Herz – das ist, was ich noch habe.

Doch den Umgang damit zu beherrschen, das ist eine Gabe.

Aus Hilflosigkeit zücke ich stets meinen Dolch heraus,

Und schicke meine dich zutiefst verletzenden Worte voraus.

Der Grund ist aber nicht irgendeiner!

 

Ich bekam gerade genug, um überleben zu können.

Doch nicht genug, um wachsen zu können.

Daher blieb ich stets klein und war leicht erfroren.

Dann kamst du, ließt mich wachsen und ich fühlte mich geborgen.

Doch was mache ich? Außer dich zu erdrücken?

Dabei wurden doch dein Verständnis und deine Liebe zu meinen Krücken!

Ja, so ist nun mal Unsereiner!

 

Wir blieben stehen und ich blickte in deine Augen.

Wir standen nun da – die Bäume und die Donau meine Zeugen.

Es war an der Zeit – ich musste mich Beugen.

Schuldig – im Sinne der Anklage!

Mord durch Liebesschlag – war die Klage.

Bevor du wirst ruhen für immer im Sarge,

Höre noch: „Ich liebe dich!“.


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Geschrieben von sheherezade [Profil] am 13.07.2008

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