Gedichte
>
Wonach riecht das Meer?Wonach riecht das Meer?Nach Salz und Wasser und nach Tang. Und so dachte ich minutenlang, daß dies eine gute Antwort wär. Doch mein Herz suchte nach mehr. Da brachte der Wind mir einen Duft. Erinnerung und Heimat lagen plötzlich in der Luft und ich liebte diese Worte sehr. Dann ließ ich meine Gedanken schweifen. Sie fanden Sehnsucht, Fernweh, Abenteuerlust. Und nun, mein Herz? Hast du's gewusst? Kannst du die Größe noch begreifen? Ich war so stolz, ich armer Tor, auf jedes bedeutungsschwere Wort. Doch suchte und fand ich sie am falschen Ort- Das Meer ist gewaltig - nun steh' ich stumm davor. Wie fern von dir bin ich gewesen, wie wenig habe ich verstanden! Nicht Worte warn's, die uns verbanden, die nur der Kopf und nicht mein Herz gelesen. Erst wenn ich dich atme, rieche, schmecke, wenn es in mir keine Frage nach dir gibt, weil meine Seele alles an dir fraglos liebt und ich dein Salz von meinen Lippen lecke, dann weiß ich: du bist nicht HABEN, sondern SEIN. Du riechst nicht, schmeckst nicht - nein, du BIST! Ich frage nicht mehr, was es ist. Ich bin mit Haut und Haaren dein.
|
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte
Tags (Schlagwörter):
Meer, SinneBewertungen
Punkte: 5 bei 1 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)
Anzahl Aufrufe: 781
Dieses Gedicht teilen
Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
possum | 19.01.2021, 21:39:17 | ||
|