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Ein Engel ohne Flügel

Ich bin wie verloren und vergessen

In einer Zeit voller Dunst und Nebel.

Als hätte ich den Zug verpasst,

der mich hätte mitnehmen müssen.

Am Bahngleis der Erinnerung stehend

Und vom Kiosk der Vergangenheit zerrend.


Wie eine Nacht ohne Sterne,

 wie ein Engel ohne Flügel.


Hier ist es einsam und kalt.

 

Doch niemand kann mich erreichen,

Sie machen sich bestimmt Sorgen,

wo ich bleibe,

doch sehe ich hier

nur die Züge durchfahren.

 

Ich kann nicht entkommen,

denn ich bin ein Gefangener meiner eigenen Vergangenheit.

Ich könnte mich

Auf die Gleise stützen

Und warten auf den nächsten durchfahren Zug.

 

Dann könnte ich

Meinem Gefängnis entkommen.

Dann könnte ich

Endlich wieder leben.

Dann wäre das Blut die Kraft

Die mich beim Fliegen stützt.

Dann wäre die Trauer Träne der Weg

Der mich auf der fernen Reise führt.

 

So überlege ich mir meinen eigenen Tod,

während ich Menschen erblicke,

die fröhlich strahlend in dem Wagon sitzen.

Ihr Lachen heller und ehrlicher

Als die Engel selbst.

sie sind nun auf der erfolgreichen Flucht.

Sie fliehen nun weiter in ihrem Leben.

 

Doch muss ich hier warten,

und erst vergessen was mich ankettet.

 

Aber eigentlich will ich nicht vergessen

Und neu beginnen.

 

Ich will sein Bild in meinen Erinnerungen hüten.

Ich will seinen Duft nicht von mir werfen.

Ich will ihn in mir behalten.

Ich will ihn nicht vergessen,

denn was bleibt mir dann?

 

Nur eine einsame eiskalte Seelenshülle,

die ohne ihren Seelenverwandten,

nur noch das Warten auf den Tod schätzt.

 


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Geschrieben von Grashalm [Profil] am 11.06.2016

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

Bahnhof, Warten, Erinnerung, Gedanken, stehen, Dunklehit, gefangener, Leiden, Lieben, Seelenverwandter, Liebe, tod, unendlich, Zug, Gleis, Fort, Reisen, flucht

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 possum 11.06.2016, 23:52:26  
Avatar possumDies ist ein sehr berührendes und großartig verfaßtes Seelenwerk, Alles Liebe wünsch ich dir!

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