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Der Stalingrad Soldat

So kalt die Nacht,
so kalt der Tag.
Wir haben nichts
nichts mehr.

Neben mir mein Freund,
der Friedrich,
stark und kräftig er einst war.
Doch letzte Nacht
sein Willen aufgab.
Am Morgen
sein Körper plötzlich ganz still
und kalt
ja,so schrecklich kalt.

Jeden Tag,
ich zähle,
sterben mindestens
12 Mann,
erfroren an der Kälte,
verhungert ohne Hoffnung

Jedes Mal
wenn ich mich schlafen lege,
muss ich dran denken,
vielleicht ist es das letzte Mal,
dass ich so viel Leid sehe,
vielleicht ist es das letzte Mal,
dass mich die Kälte fängt.

In meinen Träume
sehe ich ihr Gesicht,
ich sehe ihr strahlendes Haar,
ich sehe den Glitzer in ihren Augen.

Wenn ich dann erwache,
weiß ich warum ich noch lebe,

Ihre träumenden Berührungen
geben mir Wärme,
Wärme die mich am Tag
am Leben hält.

Doch auch der Hunger
an mir nagt.
Meine Gestalt fällt in sich hinein.
Nur noch Haut hält mein Gerrüst.

Mit jedem weiterm Tag
ohne Nahrung,
schwinden die nächtlichen Bilder.
Die Wärme
druchflutet kaum mehr meinen Körper.
Spüre ihre Berührungen
nicht mehr,
sehe ihre wunderschönen Augen
nicht mehr.

Und nun werde ich wieder schlafen
doch ohne jedlichen Traum
und ungewiss des weiteren Morgens.














Avatar Kein Bild

Geschrieben von Grashalm [Profil] am 20.03.2015

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

Krieg, tod, sterben, Kälte, Friedrich, Liebe, hassen

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 possum 20.03.2015, 21:17:19  
Avatar possumDiese Zeilen gehen sehr tief in die Seele, sie sprechen für sich selbst! LG!

 Grashalm 20.03.2015, 23:12:36  
Avatar kein BildDanke dir lieber possum:)

 Charlii 21.03.2015, 14:30:17  
Avatar kein BildSehr ergreifende Zeilen erinnern an eine schreckliche Zeit! Ganz liebe Grüße, Charlii

 Grashalm 21.03.2015, 18:26:42  
Avatar kein BildDanke Charlii:)

 arnidererste 22.03.2015, 09:15:09  
Avatar arniderersteErinnerungen die niemals vergehen und in der Gegenwart real sind. Beeindruckend. glg arni

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