Gedichte
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Zwischen gestern und heute
Die Stadt in tiefen Schlaf gefallen,
Jedes Haus lag ruhig dar.
Niemand sah das winzig Licht
Schwächlich aus dem Fenster strahlen,
Dem einz'gen Fenster, das erhellt,
Und das traurige Gesicht,
Auf das die Nacht in Schatten fällt.
Die Frau am Fenster sah sich um,
Sah den Himmel suchend ab.
Schwester Mond war nicht zu finden,
Alles trist und schwarz und stumm,
Weil der Mond heut' neugeboren
Wird und alle Träume schwinden-
In der Dunkelheit verloren.
Sie ward geboren aus dem Nichts,
Wuchs heran in Hoffnung, hell,
Und wenn die gold'ne Kugel schwebet,
Erstrahlt die Welt im Glanz des Lichts.
Doch -ach!- sie schwindet schnell, erlischt,
Dann wie ein Phönix sich erhebet
Und den ew'gen Kreislauf schließt.
Schwester Mond ist nicht die Liebe,
Dachte sie und senkt das Haupt.
Denn obgleich sie wiederkehrend
Sei und auch im Herzen bliebe,
Wird Liebe nie dieselbe werden,
Die nun verloren und beschwerend
Lag auf den blutend Seelenscherben.
Die Frau gibt keinen Ton von sich,
Sie leidet still in sich hinein.
Die Tränen laufen aus den Augen,
Sie windet, krümmt sich innerlich.
Was hat die Liebe ihr gebracht?
Und was verbleibt, was kann man glauben?
Das Weiß der Haut, das Schwarz der Nacht.
Doch wozu sich heute grämen,
Wenn's morgen schon vergessen wär?
Sie blickte seufzend himmelwärts
Und hoffte, dass noch Zeiten kämen,
Die jenen schweren Schmerz vertrieben.
Sie griff mit einer Hand ans Herz
Doch nichts als Leere ist geblieben.
Die Stadt in tiefen Schlaf gefallen,
Jedes Haus lag ruhig dar.
Niemand sah das winzig Licht
Schwächlich aus dem Fenster strahlen,
Dem einz'gen Fenster, das erhellt,
Und das traurige Gesicht,
Auf das die Nacht in Schatten fällt.
Geschrieben von mondschein [Profil] am 04.09.2014 |
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Tags (Schlagwörter):
Nacht, Traurigkeit, MondBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
arnidererste | 05.09.2014, 20:28:03 | ||
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