Sprachverfall

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Sprachverfall

Beitragvon Jürschen » Do 14. Apr 2011, 11:04

Freunde der gepflegten Sprache!

Ist es Euch auch schon aufgefallen, daß das Deutsche Sprachgut und
der durchschnittliche Wortschatz schwindet? Es werden weniger Bücher
gelesen, der Dichtkunst und der gepflegten Sprache, sowie dem sprachlichen
Umgang weniger Bedeutung beigemessen und die Gesellschaft mutiert zu
einer ungebildeten, stiillosen Masse von gleichgültigen Legastenie-Gefärdeten.
Harte Worte aber leider real! Schön, daß hier so viele Leute angemeldet sind,
die sprachlich wirklich tolle Dinge hier hinein stellen! Echt klasse!
Wie können wir mehr Menschen vom Wert einer gepflegten Ausdrucksweise
begeistern und diesen Trend aufhalten, nach dem nur wenige noch wissen,
wann "daß" nach dem Komma mit "ß" geschrieben wird, wann Tod mit "t" oder "d"
geschrieben werden sollte oder viele ein Genitiv-Objekt nicht richtig zu
verwenden wissen? Ich finde das immer so schade und mir wird Angst
und Bange, wie das enden soll. :roll:
Sollten wir nicht in den Schulen mehr motivierende Lehrkräfte beschäftigen?
Sollten wir mehr Promotion, Werbung, Veranstaltungen und Auszeichnungen
haben, um die Kugel wieder ins Rollen zu bringen? Sollte man diese bescheuerten
Talkshows abschaffen, in denen die Gäste keinen geraden Satz herausbringen? :o
Ich finde das bedenklich.
Wie seht ihr das?
Liebe Grüße
Jürschen
:)
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Re: Sprachverfall

Beitragvon Rabenfeder » So 17. Apr 2011, 13:39

Mein Lieber, die Lehrkräfte können noch so gut sein: Lernresistenz lässt sich nicht heilen. Meine Klasse hat das Glück von wunderbaren Lehrern unterrichtet zu werden und trotzdem habe ich genug Klassenkameraden, die zu blöd sind, sich selbst zu helfen. Man könnte die Lösung seines Problems googlen, könnte in der Hilfe oder im (digitalen) Handbuch des Programms nachgucken, aber nein, die Herren mit dem Denkvermögen von sabberndem Gemüse fragen lieber 5 Mal den Lehrer! 5 Mal...wegen JEDEM SCHEIß!!

Ich könnt mich jedes Mal übergeben, wenn ich mir vorstell, dass meine Kinder mal mit den Kindern von..."denen" zur Schule gehen.
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Re: Sprachverfall

Beitragvon gripsi » So 17. Apr 2011, 14:15

Das ist aber ganz schön geschwollen dahergeredet- Sorry, aber wahr...
:D " ich würde mal einfach schauen, was uns die zukunft so alles bringt.
ENDE :D
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Re: Sprachverfall

Beitragvon Rabenfeder » Do 21. Apr 2011, 21:37

gripsi, mein Lieber, das ist nicht geschwollen, dieser Mensch beherrscht einfach seine Muttersprache. Aber leider wird diese Art zu reden bzw. zu schreiben in unserer heutigen Gesellschaft ja als "geschwollen" betrachtet. Das ist kein Angriff gegen dich, im Prinzip sind wir ja alle Opfer der Meinungsbildung, die Medien und Gesellschaft tätigen. Ich find's halt nur furchtbar schade. Vor Allem, da ich mich mal vor zwei Klassenkameraden "rechtfertigen" musste, weil ich es gewagt habe "Schnitter Tod" anstelle von "Gevatter Tod" in einem Gedicht zu schreiben. Nur, weil die beiden den Begriff "Schnitter" nicht kennen, heißt das nicht, dass ihn keiner kennt.

Von daher trete ich hiermit mal ein für eine Verwendung der Zeitform Präteritum anstelle von Perfekt und Co. Also "Ich ging gestern ins Kino" anstelle von "Ich bin gestern ins Kino gegangen" oder "Ich nahm den Apfel" anstelle von "Ich habe den Apfel genommen".

EDIT: Bitte, werd sofort 6 Jahre älter! Und nicht nur körperlich, sondern (vor Allem!) auch geistig. Diese furchtbare "scheißegal"-Haltung der Jugendlichen....Ich bin selbst erst 19, aber ich könnt jedes Mal in pures Erbrechen geraten, wenn dann 16-Jährige (oder jünger) ankommen und sagen, ihnen sei alles scheißegal. Gut, dann wähl ich bei der nächsten Bundestagswahl halt die NPD und die REPs und hoff, dass sie in den Bundestag kommen, dann sehen wir ja, ob euch dann IMMERNOCH alles "scheißegal" ist...(das war natürlich nicht ernst gemeint....ich würd nie die Republikaner wählen xDDDD)
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Ich bin ein Mädchen!

Beitragvon gripsi » Mo 25. Apr 2011, 17:10

Meine LiebE, bitte.
Ich kontrolliere das vielleicht auch nicht immer, weil ich ganz relaxed 8-) vorm Computer sitze (wenn ich mich so ausdrücken darf.) und das ist schon etwas übertrieben- ja, geschwollen :roll: -, aber ich muss zugeben- wenn man schreibt, das die Rechtschreibung heutzutage schlechter ist, dann will man ja auch klug schreiben (du weißt schon, was ich meine.)
Und- wer ist Edit?
Naja, es überrascht mich auf jeden Fall, das du erst 19 bist....
Du bist Manchmal wie ein echt griesgrämiger 40-Jähriger Deutschlehrer- nicht böse gemeint. Du bist auf jeden Fall ganz okay, schreibst toll und so.
Kontere darauf nichts gemeines, ich wollte nett sein. :)
Also, auf jeden Fall können wir Kleinschreiber uns ETWAS mehr anstrengen oder so.
WIrd schon alles gut gehen, alle werden glücklich. :mrgreen:
P.s: :idea: Rechtschreibkontrolle wäre gut!
ENDE :D
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Re: Sprachverfall

Beitragvon Rabenfeder » Mi 27. Apr 2011, 16:51

Tut mir Leid, kann eher schlecht aus Nicknames aufs Geschlecht schließen xD

Jaja, wird schon alles werden...(Vorsicht, Sarkasmus im Anflug)...Setzen wir uns einfach hin und trinken 'nen Kaffee (jetzt nix gegen Kaffee sagen! ò.ó) und lassen uns von RTL und anderen "Fernseher an, Gehirn aus"-Sendern auch das letzte bisschen Denkvermögen aus der Birne prügeln und hoffen, dass alles wieder gut wird.

40-Jähirge sind übrigens nicht unbedingt griesgrämig. Ich mein...40...das ist doch kein Alter. Wenn jemand 70 ist, kannst du mal anfangen davon zu reden, dass jemand ein "alter Griesgram" ist.

Aber ja, etwas griesgrämig bin ich schon. Allerdings solltest du nicht Zynismus mit Griesgrämigkeit (was ein beschissenes Wort) verwechseln. Ich bin zu 10% griesgrämig (wobei da auch ein Stück weit die Misanthropie mit reinfließt) und zu 90% zynisch. Den Zynismus merken aber eigentlich nur die Leute, die mich wirklich kennen. Für alle anderen bin ich einfach nur griesgrämig (Gott, ich hasse das Wort!). Ich muss ja glaube ich nicht noch mehr zu meiner Einstellung zur "Scheißegal!-Haltung" meiner Altersgenossen sagen oder?

"EDIT" bezeichnet in einem Forenbeitrag übrigens, dass man noch etwas nachträglich beigefügt oder abgeändert (also den Beitrag editiert) hat. Hier heißt die entsprechende Funktion nicht "edit" oder "editieren", sondern "Ändern". Falls man etwas hinzufügt kennzeichnet man das deshalb mit "EDIT:", damit es nicht zu Verwirrung kommt. Falls nämlich jemand auf meinen Beitrag antwortet und ich zwei Wochen später meinen Beitrag editiere, hat die Antwort des Anderen wohlmöglich gar nichts mehr mit dem editierten zu tun....Gott, ich hoff, dass war jetzt irgendwie verständlich.

MfG,
R4benF3der

PS: Falls du wissen willst, was Misanthropie is:
http://de.wikipedia.org/wiki/Misanthropie
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Re: Sprachverfall

Beitragvon gripsi » Do 28. Apr 2011, 15:17

nun ja, Der Zynismus (griechisch κυνισμός, kynismós – wörtlich die Hundigkeit im Sinne von Bissigkeit, von κύων, kyon – der Hund) bezeichnete ursprünglich die Lebensanschauung der antiken Kyniker.

Heute bezeichnet man als Zynismus zum einen eine Haltung, die in (manchmal absichtlich) verletzender Weise die Wertvorstellungen anderer herabsetzt oder missachtet, und zum anderen auch eine Haltung, die moralische Werte grundsätzlich in Frage stellt (und manchmal sich obendrein über sie lustig macht). Zynismus kann Folge und Anzeichen von Resignation sein. (Ein Zyniker ist jemand, der Ideale hat, aber ganz genau weiß, dass sie nicht realisierbar sind.)

Zudem bezeichnet der Begriff Zynismus die zynische Äußerung selbst (z. B.: „Mit Zynismen reagieren.“).

Zynismus wird oft fälschlich als Synonym zum Sarkasmus verwendet.

hehe, ich bin schlau, wa? Scherz, aus dem Wiki, auf jeden Fall bist du manchmal wie MEIN 40-Jähriger Mathelehrer, aber nciht immer,okay?
UNd wir haben wohl andere ansichten, was geschwollen angeht, aber seine Sprachkenntnisist auf jeden Fall etwas übertreiben dargestell. Keine diskussion meh darübe, bitte, es sind eben verschiedene ansichten zwischen dme 11-Jährigen-Mädchen und dem 19-Jährigen_Genie.
ENDE :D
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Re: Sprachverfall

Beitragvon Rabenfeder » Do 7. Jul 2011, 14:15

gripsi hat geschrieben:19-Jährigen_Genie.


(Ja, ich weiß, kommt reichlich spät...)

Mich über mich lustig machen kann ich selbst verdammt gut, da brauch ich keine Hilfe, aber vielen Dank, dass du mir dabei helfen wolltest.
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Re: Sprachverfall

Beitragvon ^^ » Fr 8. Jul 2011, 20:32

Hey,
ich kann euch da echt nur zustimmen- die Ausdrucksweise vieler Teenager ist heutzutage wirklich ehhm...bedauerlich und ich muss das den ganzen Tag in der Schule ertragen-.- Trotzdem fällt es manchmal schwer, zu verhindern, dass man sich dem anpasst. Aber ich denke, solange man diese Anpassung auf das Sprachliche beschränkt und die ganzen Kürzel u. Ä. nicht auch auf das Schriftliche überträgt, kann man noch damit umgehen.
lg
Zuletzt geändert von ^^ am Do 28. Jul 2011, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sprachverfall

Beitragvon Leopardin » Sa 9. Jul 2011, 14:09

So, ich dachte ich trage nun auch mal etwas für das Forum bei. :)

Leider ist es war. Immer mehr Schüler und Jugendliche treten dem "Mir ist alles Egal-Club" bei. Ich nenne es Club, weil es in gewisser Hinsicht nichts anderes ist. Schaut euch doch um. Es gibt Facebook. Da ist jede noch so dumme und Sinnlose Gruppe vertreten. Heute habe ich doch tatsächlich eine Anfrage zum "Internationalen Schellentag" erhalten. Zu meiner Verdeitigung, ja ich bin in Facebook. Aber lediglich, weil dort meine gesamte Klasse ist und mit manchen möchte ich auch reden. So ansonsten nutze ich Facebook nicht, da es einfach Volksverdummung ist. Schaut euch doch, wie Rabenfeder gesagt, nur einen Tag lang RTL an. Serien wie "Mitten im Leben", zeigen den heutigen Jugendlichen doch nur noch das schlimmste Verhalten. Und die Jugendlichen sitzten vor dem Fernseher und denken nur "Boahh krass alter, des is cool des mach ich auch."
Da braucht man sich doch nicht wundern.

Und wir, die etwas anders schreiben, die das alte Sprachgut noch kennen, werden abgestempelt. Wir dürfen uns dann etwas anhören, wie aufgeblassene Gockel oder eingebildetet Pack. Kam alles in meiner Klasse vor.

Was ich sagen will, gewiss ich bin nicht perfekt, schreibe ebenfalls mit Rechtschreibfehlern und auch mit Ausdrucksfehlern und gebe auch zu, dass ich nicht immer das Präteritum oder das Akkusativ oder anderes verwende. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mal genau, wann eines davon richtig wäre, ich schreibe einfach nur und hoffe es klingt nicht allzuschrecklich.

Aber ich finde ebenso wie ihr, man sollte die Sprache doch noch etwas pflegen. Aber in Zeiten wie diesen, wird das schwer sein, wenn nicht gar unmöglich.
Von Engeln zu träumen ist wunderbar,
aber einen Engel zu lieben ist traumhaft schön!
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