Stille Stille toll schwarze Todesstille
Stille Stille, toll schwarze Todesstille.Sie kamen vor ziemlich genau
achtzig Jahren zu uns ins Dorf.
Sie hießen alle Bewohner zur Erdkuhle
gehen und schauen, wie die beiden
erschossen wurden.
Stille Stille, toll schwarze Todesstille.
"Das Grab interessiert mich nicht."
Ich flehte sie an, den Satz zurückzunehmen.
Die Todeskälte zu fühlen, übersteigt meine Kräfte.
Sie nahm den Satz zurück.
Stille um mich. Toll schwarze Todesstille.
Sie hätten überlebt, hat mein Großonkel gesagt.
Ein Monat später kam die Befreiung.
Zwei Winter lang lebten sie
in der Erdkuhle versteckt. Stille um mich.
Toll schwarze Todesstille.
Geschrieben von Ulana [Profil] am 20.06.2024
Aus der Kategorie Sonstige Lyric
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte
Tags (Schlagwörter):
Holocaust, LyrikBewertungen
Punkte: 3 bei 1 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)
Anzahl Aufrufe: 309
Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
Dieter_Mueller
26.06.2024, 00:13:38 Sehr düster. Nachdenklich, ja... ein zweites und drittes mal lesen auch... aber schon sehr sehr düster. Was war wohl der Auslöser nach achtzig Jahren...? Interessantes Stück. DiMU