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Die Regatta

DIE REGATTA

von Jiri Huracek

Der Sonntag Morgen, welch schöner Moment
Die Sonne erhellt schon das Firmament
Raus aus den Federn, kein Kuscheln, kein Spa
Die Kraft wirst du brauchen für die Regatta
 
Du checkst das Wetter, da packt dich der Graus
Kälte und Regen und du musst da raus
Nicht Arbeit, nicht Kopfweh, nicht Gattin die tobt
Als Ausrede gilt nur der klinische Tod
 
In Tasche bereit, noch vom letzten Mal
Das Ölzeug ganz nass, es riecht wunderbar
Viel Stress, dann ein Abschied so kurz es nur geht
Ein Küsschen der Liebsten, die Augen verdreht
 
Das Finn Dinghy kennt man schon seit vielen Jahren
Trotzdem gibts Regeln, die muss man noch sagen
Die Schot führt das Segel, belegt wird sie unten
Dabei war keine Rede vom Pumpen
 
Die Freunde begrüsst man am Land erstmal gern
Doch kaum auf dem Wasser wünscht man sie ganz fern
Kreuzt man sie doch, wird geschrien ohne Ende
Denn wer zuerst aufhört, macht zuerst die Wende
 
Am Vorwind am Vorwind, die Faust sitzt im Nacken
Das Schiff rast nach vorn, geschaut wird nach achtern
Die Freude am Vornsein ist vorbei geschwind
Der Feind ist jetzt hinten und frisst deinen Wind
 
Die Welle die Welle, sie soll alles retten
Sie kommt und sie schiebt und bringt einen fetten
Vorsprung zum Gegner, doch nur ein paar Grad
Trennen die Freude vom kühlenden Bad
 
Das Heck steigt nach oben, das Boot kommt ins Gleiten
Der Bug sticht ins Wasser, hinein kommt das Leiden
Das Wasser, das bisher nur rund herum war
Ist nicht mehr nur draussen, sondern überall
 
Es schaukelt jetzt kräftig, der Mut rutscht nach unten
Ganz fern ist jetzt jeder Gedanke ans Pumpen
Der Wind drückt ins Segel, vom Heck schiebt Welle
Das ist nicht mehr lustig, das ist jetzt die Hölle
 
Die Boje, die Boje ist endlich entdeckt
Tanzend und hüpfend, und sichtlich erregt
Etliche baden da rund um sie schon
Doch sie ruft nach mehr, mit Erektion
 
Der Wind dreht jetzt auch noch, kein Druck auf der Pinne
Der Herzschlag steht still, es rasen die Sinne
Das ganze Feld dreht sich, das ist gar nicht nett
Die Figuren bleiben, man dreht das Spielbrett
 
Es fällt ein Schuss, weit in der Ferne
Ein Stich ins Herz, ein Schlag mit Laterne
erst geht die Freude, dann kommt der Frust
Der Erste ist durch und mit ihm die Lust
 
Du zählst die Schüsse, die Hoffnung zählt mit
Nur dass du addierst und sie substrahiert.
Irgendwann kannst du den Sinn nicht mehr finden
Du drehst dich um und zählst von hinten
 
Ein mildes Lächeln, ein müder Wink
Am Zielboot herrscht Ruhe, dein Schuss erklingt
Du fährst durchs Ziel, man nimmt es zur Kenntniss
Der Stress ist vorbei und sonst passiert gar nichts
 
Das Wasser ist diesmal die reinste Wonne
Es fliesst wie der Honig und wärmt wie die Sonne
Ich sing in der Dusche wie die Nachtigall
an alle die da waren, ihr habt den Knall
 
Die Spannung geht weg, die Schmerzen schwinden
Ich zähle die Glieder und kann alle finden
Bis in die Spitzen fliesst wärmendes Blut
Und füllt auch die Seele mit ganz neuem Mut
 
Schweigende Männer stehen im Kreis
Den Mund weit offen, die Augen wie Eis
Die Rangliste hängt, und allen ist klar
Es lag einmal mehr am Material
 
Die feuchte Tasche platscht auf den Boden
Schatz ich bin da, als Antwort kein Ton denn
Sie ist beschäftigt, kein Trost, kein Spalier
Du machst es wie immer und holst dir ein Bier.
 
 
 


 
 
 
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Geschrieben von Jiri [Profil] am 13.01.2018

Aus der Kategorie Sonstige Lyric



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Tags (Schlagwörter):

Sport, Segeln, Finn-Dinghy, Schweiz

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 Tronjeral 13.01.2018, 15:53:40  
Avatar TronjeralMan kann es förmlich fühlen...

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