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Besuch (Wintermärchen - Teil 1)

Wieder besuchten sie ihn in seinem Gefängnis,
eingesperrt zwischen den Zeilen der Jahre,
verborgen unter dickem Laub,
der Eingang spinnenwebengedeckt.

Fast könnte man meinen,
es wären die Wurzeln,
so knorrig stand seine Nase
so wund sein Kinn,
so zerfasert seine Haare,
dabei waren es nur
die Jahre der Trauer,
die ihn an seinem Platz hielten,
dort unter seinem Baum,
den er eines Tages ins Nirgendwo gepflanzt hatte.

Winter war es geworden,
Winter und eisekalt,
der Schnee trieb vor dem Wind daher,
doch den Baum konnte man gut sehen,
immergrün
und breit und stark
zwischen all den zwielichten Gestalten,
dem Unterholz, dem Reisig,
der sich vor der großen Schneewüste
auftürmte,
dort, wo man sich verlor,
wenn man nicht aufpasste,
dort, wo der Horizont
nur ein matter, fahler rötlicher Schimmer war.

Avatar glashaus

Geschrieben von glashaus [Profil] am 09.12.2013

Aus der Kategorie Sonstige Lyric



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Wintermärchen

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 possum 11.12.2013, 08:05:30  
Avatar possumHallo liebe glashaus, danke dir für diese wundervolle Erzählung! Liebe Weihnachtsgrüße an dich gehen auf Reise!

 arnidererste 11.12.2013, 16:01:40  
Avatar arniderersteSehr gerne gelesen. glg arni

 glashaus 15.12.2013, 08:24:22  
Avatar glashausHerzlichen Dank ! Für Euch und Eure Lieben alles Liebe und Gute, frohe Festtage

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