Lyrik
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Besuch (Wintermärchen - Teil 1)Wieder besuchten sie ihn in seinem Gefängnis,eingesperrt zwischen den Zeilen der Jahre, verborgen unter dickem Laub, der Eingang spinnenwebengedeckt. Fast könnte man meinen, es wären die Wurzeln, so knorrig stand seine Nase so wund sein Kinn, so zerfasert seine Haare, dabei waren es nur die Jahre der Trauer, die ihn an seinem Platz hielten, dort unter seinem Baum, den er eines Tages ins Nirgendwo gepflanzt hatte. Winter war es geworden, Winter und eisekalt, der Schnee trieb vor dem Wind daher, doch den Baum konnte man gut sehen, immergrün und breit und stark zwischen all den zwielichten Gestalten, dem Unterholz, dem Reisig, der sich vor der großen Schneewüste auftürmte, dort, wo man sich verlor, wenn man nicht aufpasste, dort, wo der Horizont nur ein matter, fahler rötlicher Schimmer war.
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WintermärchenBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
possum | 11.12.2013, 08:05:30 | ||
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arnidererste | 11.12.2013, 16:01:40 | ||
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glashaus | 15.12.2013, 08:24:22 | ||
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