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Gedankenschmierzettel: Internet

Wir verstecken uns hinter Namen und Nick’s
lassen unseren Persönlichkeiten freien Lauf,
schreiben, was wir uns nie zu sagen trauen,
handeln auch einmal neben der Etikette,
wir sind anonym.

Wir schreiben unsere Gefühle, unseren Frust von der Seele,
niemand kennt uns, wir sind das was wir vorgeben,
kaum einer wird den waren Menschen hinter den Zeilen erkennen
sind zerbrechlich, frustriert, ängstlich, einsam,
wir sind einsam - in einer virtuellen Welt voller „Freunde“

Wir moralisieren, wo wir gewöhnlich schweigen,
verurteilen, wo wir eigentlich immer wegsehen,
lassen die Sau raus, dabei werden wir sonst kaum bemerkt,
schimpfen nörgeln, pöbeln und diskriminieren,
wir sind gerecht und mutig.

Versteckt hinter Monitoren, in den eigenen vier Wänden,
lassen wir unser Bedürfnis nach Macht heraus.
Verurteilen den Pranger des Mittelalters und prangern an,
heute ist es ein lebenslänglicher Pranger.
wir sind zivilisiert

Niemand kann uns dabei sehen,
wie wir, mit Worten, die Persönlichkeit anderer Menschen herabsetzen.
Niemand bemerkt unsere Selbstgerechtigkeit,
wenn wir Menschen, für ihr Anders sein, verurteilen.
wir sind anonym

Es lebe das Internet


(Michael Jörchel)

Avatar micha221b

Geschrieben von micha221b [Profil] am 11.09.2012

Aus der Kategorie Sonstige Lyric



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Tags (Schlagwörter):

Internet, Mobbing

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 schwarz/weiß 11.09.2012, 17:48:20  
Avatar schwarz/weißMicha, das ist sowas von war, das es schon wie ein Märchen klingt! Gute Gedanken. 5 P. lg.

 Liebeshektikerin 11.09.2012, 23:17:23  
Avatar LiebeshektikerinJa, wahr! 5 P Bedenke, dass die Anonymität auch Früchte trägt. Manche Gedanke und Gedichte wären doch verloren. Das wäre schade, oder nicht?

 micha221b 11.09.2012, 23:54:30  
Avatar micha221bDa hast du recht, darüber gibt es dann mal wieder ein anderes Gedicht. Danke für euren Besuch in meine Gedankenwelt. Fühlt euch lieb gegrüsst.

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