Verdorrte Frucht
Verdorrte Frucht
Du warst wie ein reifer Acker, fruchtbar war dein Schoß. Die Liebe war ein Weizenfeld, uns beiden schien es riesengroß.
Wir liebten uns im Spiel des Windes, waren ein Wellengang der Lust. Und eh der Schnitter uns dann mäht, im Herbst des Lebens, sind wir verdorrt. Der Totengräber war der Frust.
Das Herz der Liebe, das Vertrauen, war wie ein Zugvogel verflogen, hat tiefe Furchen in der Erde und Kornkreise gezogen. Nun stehen wir als nackter Halm im Mondschein des Vergessens und warten auf die Krähenschar. Sie wird die letzten Reste von uns fressen.
© Teddybär

Geschrieben von Teddybär [Profil] am 14.03.2025
Aus der Kategorie Sonstige Gedichte

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
possum
15.03.2025, 00:19:36 Lieber Herbert,
dieses Werk ist so sehr tiefgründig verfasst, man spürt geradezu Fröstelndes,
Danke dir und lieben Gruß!
Teddybär
15.03.2025, 01:41:04 Deine Einschätzung freut mich. Dank und Gruß, Teddybär