Gedichte
>
Deutungshypothesen
Wer des Wortakrobaten Hirnströme kennt,
sollte sich reserviert in seine Nähe wagen.
Falls sein Gestrüppe in den Sinnen brennt,
sei geraten, dem Verständnis zu entsagen.
Nichts kapiert, aber alles für gut befunden,
im Wandel der Zeiten ist es kein Einzelfall.
Man fühlt sich in Hypothesen eingebunden,
am Ende bleibt nur noch Rauch und Schall.
Operationen dieser Art am offenen Herzen
sollten den Fantasten vorbehalten bleiben,
so sie streng betrachtet mit ihren Scherzen
anders Denkende in den Wahnsinn treiben.
Dem Anspruch gerecht alle Worte gewählt,
wir lobend unsere schöne Sprache preisen.
Was haben Germanisten tagtäglich erzählt,
um sich schließlich als solche zu beweisen.
Ungereimtes durch Deutungen analysieren
beschert jedem Philosophen einen Nimbus.
Will er mit Verwirrungen Lesern imponieren,
bedient er sich eines fragwürdigen Fundus.
 | Geschrieben von Poesie [Profil] am 25.06.2018 |
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte
Tags (Schlagwörter):
Wortakrobat, Philosoph, HypothesenBewertungen
Punkte: 0 bei 0 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)
Anzahl Aufrufe: 2787
Dieses Gedicht teilen
Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Bitte schreibe dem Autor wie du den Text findest