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Pacificare - Episode 1: Willkommen in Xenos

Staffel 1 - Episode 1: Willkommen in Xenos

Sie, lieber Leser, haben wirklich gewagt, sich dieser Geschichte anzunehmen? Sie spielt im Jahre 1212, also mehr als 800 Jahre vor unserer jetzigen Zeit. In der Stadt Xenos herrscht der schlimmste Krieg, den es dort jemals gegeben hat. Die Gründe dafür bleiben vor den einfachen Bauern verborgen, aber die Könige und damit Herrscher der Städte Xenos und Tinnos, sind Brüder. Sie hatten vor nicht allzu langer Zeit ein Auge auf dieselbe Maid geworfen, was diese kurz darauf ihr Leben kostete. Mit einfachen Bauern ließ man sich nicht viel Zeit, höchstens wenn es darum ging, sie zu hängen. Dies wurde vor einer interessierten Schar von Bauern auf einem öffentlichen Platz vollzogen. Viele applaudierten sogar, wenn man den Baumstamm unter den Füßen heraus zog. Dies konnte einen dazu verleiten, zu denken, dass Bauern nicht unbedingt schlauer waren, als der Baumstamm, auf dem die Gehängten vor ihrer Hinrichtung standen. Doch es gab viele besondere Menschen in der Stadt Xenos. Gabriella war eine Maid mit langen, blonden Haaren und einem so unschuldigen Gesicht wie es nur ein Engel tragen konnte. Sie arbeitete tagtäglich auf den Feldern der Stadt und litt unter Armut und ihrem Untervasallen Kalamar. Der König der Stadt verteilte das Land auf die Obervasallen, die wiederum das Sagen über die Untervasallen inne hatten. Darunter gab es nur noch die Bauern, die im Gegenzug zu ihrer Arbeit Schutz vor Mord und Totschlag erhielten. Bauern, die nicht arbeiteten, gab es in Xenos nicht. Verweigerte man sich einer Arbeit, wurde man oft sofort gehängt. Bauern waren unfrei und hatten keine Rechte. Auch Serafino war eine Bäuerin und lebte in ärmlichen Verhältnissen. Sie arbeiteten als einzige Frau der Stadt als eine Art "Handwerkerin". Ihr sehr männliches Auftreten verlieh ihr den Ruf, fast ein halber Mann zu sein und so bekam sie die Chance, sich in "Männerarbeiten" zu beweisen, setzte sich so aber auch dem Hohn der richtigen Männer aus. Eine Frau konnte natürlich nicht die Arbeit eines Mannes erledigen, wo kämen wir da denn nur hin?

Vielen schauten zu ihr auf, beäugten sie aber auch mit Skepsis und Unmut. Viele Frauen in der Stadt wechselten die Seite, wenn sie Serafina begegneten. Diese war für eine sehr ruppige Art bekannt und konnte es sich ab und an leisten, einen Fehltritt zu begehen, ohne direkt verurteilt zu werden. Sie war sogar den beiden Königen der Städte Xenos und Tinnos bekannt und sie hatte so etwas wie einen Sonderstatus bei beiden. Nichtsdestotrotz führten die beiden Städte einen erbitterten Belagerungskrieg gegeneinander und niemand konnte die Städte mehr sicher verlassen. Hunger und Durst machten sich breit, weil man befürchtete, dass das Trinkwasser verseucht wurde. Es war Herbst und nach der Ernte zog der nächste, bittere Winter auf und die Nahrung wurde wie im Jahr zuvor so knapp, dass es wieder nicht alle Bewohner bis in den Frühling schafften. Kinder verhungerten in beiden Städten und trotzdem wollte man diesen Krieg weiterführen. Die Könige waren beide eitel und stur. Niemand hatte soviel Macht wie sie und sogar auf die Obervasallen hörten beide schon lange nicht mehr. Niemand traute sich, sich gegen einen der Könige aufzulehen. Gabriella würde dies sowieso nie in den Sinn kommen, weil die Gewalt verabscheucht und niemals eine Waffe in die Hand nehmen würde. Was auch immer ihr Untervasall Kalamar mit ihr anstellte, sie ließ es über sich ergehen. War sie abends von Peitschenhieben übersät, rannte sie weinend zu Serafina, mit der sie seit Jahren eine enge Freundschaft pflegte. Serafina wurde dann immer unkontrollierbar und wollte Kalamar eine Lektion erteilen, die er niemals vergessen würde, aber das tat sie zuliebe von Gabriella dann doch nie. Sie würde ihren Job verlieren, keinen Schutz mehr erhalten und eventuell sogar ihr Leben riskieren. Serafina kannte sich mit Kräutern und Heilmitteln aus, verband abends Gabriellas Wunden und sprach ihr jeden Abend gut zu. Es wird irgendwann anders. Irgendwann hauen wir hier ab. Wir gehen nach Tinnos, holen dort unsere Töchter ab und verschwinden für immer. Das war es, was die Beiden hier in Xenos hielt. In der Nachbarstadt Tinnos lebten ihre beiden Töchter, die es in einer Nacht - und Nebelaktion geschafft hatten, nach Tinnos zu fliehen. Dort lebten sie allerdings auch nicht frei, sondern beide in Obhut zweier Obervasallen, die sich in die beiden verliebt hatten. Niemand in Tinnos wusste, dass ihre Töchter dort waren. Käme dies heraus, würde man sie beide sofort hängen. Gabriella und Serafina trauten keinem Obervasall, aber es schien so zu sein, dass diese beiden Obervasallen eine Ausnahme darstellten und sich tatsächlich gegen das Gesetz der Könige widersetzten. Eine Frau vor dem König in seiner Stadt zu verstecken, bedeutete nicht nur den Tod der zwei Frauen, sondern auch das Ende des Obervasallen selbst. Er verlor mit sofortiger Wirkung seinen Schutz und wurde aus der Stadt vertrieben. Doch diese beiden Obervasallen schienen dieses Risiko einzugehen, was auch immer sie wirklich im Schilde führten.

Fortsetzung Folgt !

Euer Seralgo Refenoir :)


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Geschrieben von SeralgoRefenoir [Profil] am 23.10.2017

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Tags (Schlagwörter):

episode, Staffel, Mittelalter, Pacificare

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