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Sturmwanderung (mit Augenzwinkern)

Beim Sonnenschein wollte ich wandern,


sorgenlos, warm-umschmeichelnde Luft,


von einem Haus zu einem andern


zwitschernde Vögel, lieblicher Duft.


 


Doch plötzlich noch weitab vom Ziele,


erst tropfende Tränen, dann Fäden aus Nass,


es scheint wie ein kalter Vorhang der fiele,


vorbei war die Freude, vorbei jeder Spaß.


 


Doch da mich noch ein großer Schirm deckte,


fand ich darunter tröstenden Mut,


obwohl er an kleinen Stellen schon leckte,


dacht' ich: "Am Ende wird doch alles gut."


 


Da langsam erhoben sich auch kleine Winde,


verbündeten zischend sich zu einem Sturm,


nicht beachtend, dass ich im Regen nun stünde


da Schirm und Mut im Orkan von mir fuhr‘n.


 


Auf der Haut jetzt fühlend ein kaltes Erschauern,


nicht Zukunft und Ziel im Herzen mehr klar,


Körper und Kraft am Boden nun kauern,


kein Trostfunken Wärme ist für mehr für mich da.


 


Doch nach und nach ich doch erspüre,


keimendes Leben, tief unten in mir,


Panik und Angst ich langsam verliere,


ein frisches Gefühl erweckt die Neugier.


 


Ich breite die Arme im Regen nach außen,


egal wie weit und wo das Ziel nun auch sei,


ohne Schirm, alleine, schrei ich nach draußen:


"Hier bin ich ganz Mensch und hier bin ich ganz frei!"


 


Seit damals mag ich im Regen zu wandern,


ohne Ziel, nur so, mal einfach zum Spaß,


kein Wort, keine Hilfe von jemand Andern


frei, nicht aus Zucker und pitschenass.


 


Finster peitschen die Stürme des Lebens,


graben Spuren in Seele, Geist, Herz und Gesicht,


doch treffen sie uns nicht völlig vergebens,


lernen wir: Wer wir sind, was wir brauchen - was nicht.


Avatar Words

Geschrieben von Words [Profil] am 23.06.2015

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 HB Panther 23.06.2015, 18:01:39  
Avatar HB Pantherlieber words, wieder so ein atemberaubendes gedicht, auch ich liebe den regen in freier natur, es scheint mir als ob er jegliche sorgen, einfach davon schwämmen lässt. Dein gedicht so bildhaft. ( letzter Vers erste zeile Stürme ) liebe grüße: Tamer

 arnidererste 23.06.2015, 21:50:41  
Avatar arniderersteRegen und Sturm, man fühlt das Leben. Sehr lebendig mit Hingabe zum Detail, klasse. glg arni

 possum 24.06.2015, 09:09:12  
Avatar possumDie beiden Herren oben in den Komments haben es bereits wunderbar ausgedrückt, ich mach es mir praktisch und schließe mich gerne an! LG!

 Words 24.06.2015, 14:07:49  
Avatar WordsVielen Dank. Freut mich, dass es Euch wieder gefällt :-). Rechtschreibfehler ist ausgebügelt.

 schwarz/weiß 24.06.2015, 18:07:17  
Avatar schwarz/weißHat auch einen Hauch Philosophie. Das mag ich. glg.

 rainbow 29.06.2015, 23:53:06  
Avatar rainbowwundervoll geschrieben...sehr gerne gelesen-Danke...glg.rainbow

 Words 01.07.2015, 16:10:22  
Avatar WordsNochmal Danke. Das macht Mut...

 Jnani 02.07.2015, 12:36:00  
Avatar kein BildMag ich!

 Katha 20.07.2015, 16:18:37  
Avatar kein BildIch liebe deine metaphorische Sprache und auch den philosophischen Touch :) Vor allem gefällt mir die Entwicklung des lyrischen Ichs durch das Gedicht hinweg,aus der Abneigung zu "Regen" am Anfang wird eine Neugier und Zuwendung, sehr sehr interessant gestaltet :) Gefällt mir total gut :)

 Words 31.07.2015, 14:47:02  
Avatar WordsNoch mal vielen Dank. Das erleichtert den Start des nächsten :-)

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