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"Komm, alter Mann, es ist soweit",
der Pfleger spricht voll Ungeduld,

 - denn längst gekommen war die Zeit.

Doch einer fühlt die tiefe Schuld.

Den Kloß im Hals schnell weggedrückt,

die große Last ihn fast erdrückt.

 

Der Enkel schlurft doch sehr bedrückt,

die Augen von den Tränen feucht.

Den Stift zur Unterschrift gezückt,

das Herz, die Seele schwarz verseucht.

Ein langer Kampf mit dem Gewissen

und innerlich komplett zerrissen.

 

Die Arbeit lässt ihm keine Wahl,

zum Überleben braucht er Geld.

Und fühlt er auch die große Qual,

ist heute Geld doch das, was zählt.

Der Opa muss ins Pflegeheim - 

und alle Freud erstickt im Keim.

 

 

Avatar tricoupi

Geschrieben von tricoupi [Profil] am 31.05.2015

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

Pflegeheim, Pflege, Alter

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 Saint Germain 31.05.2015, 22:23:01  
Avatar Saint GermainMir kommts vor, als gings um mich, Zeile 11 und 12: Vorschlag: Kein langer Kampf mit dem Gewissen kein "innerlich komplett zerrissen" dann stimmen die Jamben! Lieber Gruss!

 Saint Germain 31.05.2015, 22:26:23  
Avatar Saint Germainoder: ein langer Kampf mit dem Gewissen, man ist doch innerlich zerrissen

 tricoupi 31.05.2015, 22:32:59  
Avatar tricoupiDanke für den konstruktiven Input :) Immer willkommen

 tricoupi 31.05.2015, 22:45:33  
Avatar tricoupiDer erste Vorschlag würde den Sinn umdrehen, daher habe ich mich für eine dritte Variante entschieden

 possum 01.06.2015, 00:39:05  
Avatar possumLeider sind deine Zeilen wahr und sehr ergreifend, es führt uns mal wieder deutlich die Wunden unserer schnellen Zeit vor Augen! Liebe Grüße!

 HB Panther 21.06.2015, 19:50:44  
Avatar HB Pantherwahre zeilen, die meißten schieben ihre ältere verwandschaft einfach so ab,gewissenlos die meißten, aber es gibt auch jene die nicht anderes können, die tun mir leid, weil sie stets mit schlechtem gewissen leben.....du kannst sehr gut schreiben, ich wünsche dir alles alles liebe!

 glashaus 01.09.2015, 22:47:24  
Avatar glashausHallo tricoupi, er kann ihn jeden Tag besuchen, ihn aufmuntern, spazieren geh`n, mit der Familie - Kaffee, Kuchen und abends stets noch nach ihm seh´n. am Wochenende dann ein Ausflug, sie fahren alle mit dem Schiff und dann nach Hause - wieder Aufbruch, das wäre dann ein Kompromiss. Liebe Grüße PS: das Pflegeheim kostet meistens mehrere tausend Euro, warum gibt man nicht diese den Menschen, die ihn gerne pflegen würden, damit diese die Freiheit hätten, es auch zu tun , eine Rundumversorgung zu gewährleisten ????

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