Gedichte
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Die Mär vom schwarzen Blut
Du, Sohn des Zwillings - Menschenhülle,
Stolz verneig' ich mich vor dir,
Weil ich mein Herz mit finsteren Gedanken fülle
Und die Bestimmung dich vereint mit mir.
Du bist der Ursprung dieser mächt'gen Wut,
Die mich verformt, mit deinem Wort entstellend,
Zum Lodern zwingt die rote Glut,
Die deinem Wesen dankt, in mir entstehend.
Das fremde Leben hast du so in mir gehasst,
Des Schneemondes Ungeborene verachtend,
Unwissend vor dem Abgrund grölend lachst,
Verhöhnst die Toten, die längst die Zeit umnachtet.
Verdammend, möcht' ich meinen Dank bekunden,
Dass du den Frieden meiner Seele leerst,
Auf dass der Groll befüllt sie aus den Wunden,
Auf dass du mich dein Sein verachten lehrst.
Ich lerne schnell, mein liebster Feind.
Ein Kind bin ich, das seine Welt erkundet -
Die Entität, die meine alte Welt verneint,
Triumphierend neues Ich in mir begründet.
Siehst du die blinde Mutter deines Tuns,
Die gold'ne Waageschalen in den Händen hält?
Lass sie zerstörend richten über uns,
Bis deine leere Menschenhülle fällt!
Die düsteren Gefühle, vorzeiten ungekannt -
Mich heilen, bauen und nähren.
Getränkt mit giftiger Substanz
Lass' ich die Mär derweil gebären
Die Tinte ist mein Blut, so schwarz und feucht -
Das wilde Lebenselixier.
Der Federkiel ist meines Geistes scharfer Dolch,
Denn mein Hass vergeht mit dir.
Geschrieben von Anderson R [Profil] am 13.04.2015 |
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Tags (Schlagwörter):
hass, Feindschaft, wut, ZornBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
arnidererste | 14.04.2015, 12:58:44 | ||
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possum | 14.04.2015, 23:24:37 | ||
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Hano | 15.04.2015, 09:34:11 | ||
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Anderson R | 15.04.2015, 15:59:31 | ||
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