Gedichte
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Niemand
Sie steht am Hafen, ganz allein neben einem Kind
Der Wind zerrt an ihrem roten Mantel
Viel zu dünne Beine ragen darunter hervor
Ihre schwarzen Locken wehen im salzigen Wind
Sie denkt nicht mehr
Der Nebel lässt die Gedanken verblassen
Ein Feuer treibt sie nach vorne
Und lehrt sie immer wieder zu hassen
Einzig ein kleiner smaragdener Koffer
Mit braunen Schnallen, trägt sie mit sich
Er ist umgefallen und nun offen
Ein paar wenige Bücher kommen ans Licht
Ich muss lächeln während ich sie so sehe
Allein und doch nicht verloren
Sie braucht keine Erinnerung
Ist ganz neugeboren
Sie steigt auf das Schiff
Die Augen sind dunkel schattiert und leer
Sehen sie das Ufer schon nicht mehr
Denn ihr Blick ist nur nach vorne gerichtet
Sie fährt hinaus aufs Meer
Ihr roter Hut fliegt von ihrem Kopf ins Wasser
Sie lächelt ihm nach und wendet sich ab
Als die Wellen im Stillstand sind greife ich nach dem roten Nassen
Sie hat alles mit sich genommen
Ist geflohen, weil niemand sie liebt
Jetzt will ich ihr sagen, dass ich Niemand bin
Aber es bleibt Still
Geschrieben von Eisblume [Profil] am 12.02.2015 |
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Tags (Schlagwörter):
schwanger, niemand, Depression, smaragdgrünBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
PrintMix | 13.02.2015, 04:41:39 | ||
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possum | 13.02.2015, 06:52:19 | ||
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maltix | 13.02.2015, 08:22:54 | ||
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Eisblume | 13.02.2015, 23:27:49 | ||
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Hummingbird82 | 14.02.2015, 21:40:38 | ||
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