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Monolog mit meinem Spiegelbild

 
Du hast dich heute selbst verraten,
hast dich verkauft, heut‘ einmal mehr,
glaubst, du bist einer von den Harten,
doch das ist schon sehr lange her.

Wo ist dein Kampfgeist nur geblieben?
Wo ist dein Mut, dein Wille hin?
Hast alles mit der Zeit vertrieben.
Wo ist deines Lebens Sinn?

Für etwas Geld und etwas Frieden,
dass niemand mehr dein Leben stört,
hast du gelächelt und geschwiegen
und nicht mehr auf dein Herz gehört.

Du hast das Unglück kommen sehen
doch du folgtest nur den Massen.
Du hattest Angst zu dir zu stehen
und hast es geschehen lassen.

Jetzt gibt es Menschen die dich achten,
sie mögen dich, haben dich gern.
Du hast getan, was sie dir sagten
doch du warst dir selbst nie so fern.

Du wolltest doch nur deinen Frieden.
Doch dieser Frieden war nur Schein.
Du wirst dich jetzt noch weniger lieben
und fühlst dich jetzt noch mehr allein.

Dein Spiegelbild erkennst du nicht.
Du hast dich lange nicht gesehen.
Es blickt enttäuscht in dein Gesicht
und fragt:
„Was ist mit dir geschehen?“


© Michael Jörchel

Avatar micha221b

Geschrieben von micha221b [Profil] am 07.11.2014

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

Mitläufer, Selbstwert, Selbstachtung

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 possum 07.11.2014, 21:07:16  
Avatar possumHallo lieber micha, diese Zeilen stimmen mich irgendwie traurig und doch so viele von uns Menschen denke ich, empfinden das Leben zumindest von Zeit zu Zeit so. Man will sich anpassen und doch jeder ist in seinem Innern wie er ist und diesem ich muß man treu bleiben, da gibts keinen Weg herum, damit man die eigene Seele im Spiegel erkennt. Sehr gute Zeilen zum Nachdenken, danke dir lieb! Liebe Grüße sende ich über die Welt!

 arnidererste 11.11.2014, 18:31:38  
Avatar arniderersteVeränderung sollte von innen kommen, doch in unserer Zeit kommt sie von außen. Es ist zuviel was uns immer und immer wieder zwingt Und doch sind wir es selbst.glg arni

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