Selbstvertrauen
Selbstvertrauen sucht man linde
hinter mancher Borke , Rinde,
als ob sie zu ihrem Stamm
wohlgeborgen immer kann.
Selbstvertrauen oft genommen,
Wunden in den Stamm ersonnen,
Krabbelkäfer, Borkentiere,
leicht vermehrt, wie wilde Stiere
schlagen sie in einen Stamm,
Nahrungssuche bricht den Damm
und mit einem Mal so groß,
Wunden , wie ein off`ner Schoß.
Selbstvertrauen bröckelt leise,
Käfer auf der Durchfahrtsreise
und das Wetter, Sturm und Frost,
Sonne heiß, bald heißt es -lost-
-lost- , verloren in der Weite,
nackt und bloß und auch gescheitert,
Trauer zwängt sich durch die Narben,
die nicht schließen, Unglück haben.
Immer wieder aufgebrochen
durch die Käfer, alt und trocken
bald das Holz und der Verschnitt,
fällt der Förster den Baum mit.
Seh` ihn liegen, auf den and´ren,
wo die Käfer emsig wandern,
Selbstvertrauen denk` ich mir,
Selbstvertrauen, das liegt hier.
Und ich spüre in mir Kraft,
Tatendrang und neuen Saft,
weil ich alsbald wohl erkenne,
Dinge bei dem Namen nenne,
nicht verschiebe und verweile,
sondern anpacke und eile,
weil ich nicht am Boden liege,
weil ich mich am End` besiege.
... und wiederkriege.
| Geschrieben von glashaus [Profil] am 09.06.2014
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