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Depression
"Depression Niedergeschlagenheit, traurige Stimmung" - DudenI
Feingesponnene, aber unzerreißbare
Fäden halten mich
im Netz der abscheulichen Spinne fest.
Sie ist der kleine Tod,
der seine Opfer Stück für Stück auffrisst.
Im Mörser der düsteren Gedanken zermartert
stehe ich am Fenster,
schaue hinaus in die Welt,
in eine Welt, die nicht mehr die meine ist.
Alles erscheint starr, schroff distanziert:
Das Werk eines Wahnsinnig-Genialen,
den man einst Lichtbringer nannte.
II
Trotzdem ist es nicht nur ein schauriges Stillleben.
Vereinzelt fahren Autos vorbei,
metallisch glänzend,
oder weiß.
Gebremst wird selten, gehalten aber nie.
Kreischende Reifen überfluten
mit totem Schlamm den Bürgersteig.
Zurückströmende Wogen
schmecken den rissigen Asphalt,
lecken die knorrigen Wurzeln
der schwermütigen Platanen,
die mit ihren schmucklosen Kronen
die Oststraße säumen,
und die sich hin und wider
mit kahen Zweigen tröstend berühren
-liebevoll, wie alte Ehepaare-,
um aus der Wärme des anderen
Lebenskraft zu schöpfen-
denn die Nacht wird kalt,
und hinter den Bäumen gibt es nichts
als Ödland,
III
das Ödland,
das Habgierig-Hungrige,
gegen dessen Vordringen ich Wälle errichtet habe
aus Steinen,
die durch Blut und Tränen meiner Jugend
glattgeschliffen wurden.
Wälle, die den Feind fernhalten sollten:
Apage, satanas!
IV
Gibt es einen Ausweg?
Wer weiß?
Ich muß einen finden,
es muß einen geben,
gibt es einen Ausweg?
Denn die Nacht wird dunkel, und ich habe nicht viel Zeit.
Geschrieben von brolando [Profil] am 25.02.2014 |
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
possum | 25.02.2014, 09:58:30 | ||
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Philipp-3 | 25.02.2014, 14:35:53 | ||
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deep-angel | 25.02.2014, 17:13:52 | ||
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