Gedichte
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Der Vogel
Ich laufe ziellos durch die Gegend.
Ich bin ein Vogel, der nie lernte wie man fliegt.
Keiner hat es mir gezeigt.
Und niemand sieht mein Leid.
Was ist das, was mir noch bleibt?
Alle andern sind nicht hier.
Hinfort sind sie, im warmen Süden.
Mit ihren weichen Federflügeln.
Ich bin allein und mir ist kalt.
So muss ich sterben, bald.
Da kam ein Vogel jung und schön.
Ich sah ihm nach voll Gier und Neid.
Er wirkte froh und frei von Leid
in seinem blauen Federkleid.
Und ich sah ihn wie er lief,
mir entgegen voller Anmut.
Er war nicht wie die andern,
denn er blieb
und flog nicht fort.
So stand er vor mir und es stockte mein Herz,
in seinem Blick sah ich den selben Schmerz.
Denn auch er konnte nicht fliegen,
doch war er voller Zuversicht.
So wusst ich, er verließ mich nicht.
Er hob den Flügel und nahm mich mit.
So gingen wir,
nur einen Schritt.
Bevor wir schlugen mit den Flügeln
und gemeinsam flogen durch die Nacht.
Nun war ich frei zum ersten Mal.
Zum ersten Mal mit Glück versehen.
Und ich dacht, mir könnt nie was geschehen.
Doch mit der Zeit bemerkte ich,
dem Vogel ging es nicht um mich.
Fliegen wollt' er,
auch allein.
Doch war er ohne mich
voll Seelenpein.
Und sein Herz brannte vor Wut,
das Federkleid nun rot.
Und so verbrannte er
im Feuerschlot.
Jetzt ist er weg, der letzte Vogel.
Der letzte meiner Art.
Das Fliegen lehrte er, doch jetzt ist nichts mehr hier.
Meine Flügel, sie sind abgebrochen.
Niemals wieder kann ich fliegen.
Niemals ihn vergessen.
Das einzige was mir noch blieb,
alles fort.
Ich bin allein.
So verließ die letzte Träne mein Gesicht.
Die letzte Träne war aus Gold.
Jetzt leg ich mich zu Boden
und meine Augen schließen sich.
Geschrieben von Frember [Profil] am 06.06.2013 |
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Tags (Schlagwörter):
Vogel, TrauerBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
shalimee | 06.06.2013, 09:10:36 | ||
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Angélique Duvier | 06.06.2013, 15:56:03 | ||
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