MIt spitzen Pfeilen

Mit spitzen Pfeilen

Mit spitzen Pfeilen hast Du mich bedacht,
getränkt die Spitze in Curare,
Dir immer neues ausgedacht,
vertrauensvoll standst Du mir nahe.

Zuerst da merkt` ich nur den Stich,
es war das Zeichen Deines Namens,
dann drang es ein - so widerlich,
es war der Anfang mich zu narren.

Ich zeigte Dir die meine Güte,
doch das hat Dich dazu bewegt,
noch fieser und dabei noch tiefer
Dich in mich bohrend - war Dein Weg.

Ich legte offen, ließ nie merken,
doch Dir, es machte so viel Spaß,
denn endlich konntest Du mal werken,
Du konntest streuen Deinen Hass.

Die Zeit, sie machte mich so still,
denn dieses Gift, es lähmt die Atmung
und alles was ich wollte, will,
stand nur auf morgen - die Erwartung.

Doch da zum Glück, war nicht alleine,
ein alter Freund für mich stets da
und die Erinnerung am Keimen,
was einmal war so schön und klar.

Du suchtest mich noch festzubinden,
der letzte Streich voll Wohlgenuss,
so fest und sollte ich mich winden,
ja, dann war wohl mit mir bald Schluss.

Doch trat ich raus aus Deinem Beben,
zuviel war schon in mir passiert,
ich trank das Gegenmittel Leben,
die spitzen Pfeile nun skalpiert.

Curare floss, ich sah es spritzen
an Wände, Decken, überall,
doch ich blieb jetzt bei mir still sitzen,
für mich hast Du den größten Knall.

Du tust mir leid und eigentlich
ist tiefe Traurigkeit in mir,
weil Du, Du siehst mich feindlich,
gekränkte Eitelkeit bei Dir.

Und so viel Leid und so viel Schmerz,
ein Fluss aus Blut, er staut sich dort,
es ist wie ein waidwundes Herz,
Du suchst und suchst den Heilungsort.

Nun leg ich Dir aus Rindenmulch
das schönste Band um Deine Wunde,
und spüre Deinen sanften Puls
unter den Kräutern dieser Stunde.

Und hoffe sehr - Du überlebst es
und noch viel mehr - dass Gott es segnet.
Und Du Dich freust und nicht bereust,
Dich wieder findest unter den Rinden.

(g.)

(i.b.D.d.d.N.)