Wo ist der Gewinn, wenn so viele verlieren müssen
keiner lacht, keiner weint, gefühlskalte Gesichter
hohe Mauern und Zäune ersticken alle Lichter,
jeder will der Beste sein, jeder will siegen,
man tut alles dafür, man lässt sich verbiegen,
der Schein ist wichtiger als der wahre Kern
jeder will sein der größte und hellste Stern,
jeder will wohlhabend, verehrt und berühmt werden,
egal, wenn sie innerlich dabei völlig verderben
um jeden Preis, muss ich mehr als der andere haben
erst dann kann ich mich an meinen Reichtümern laben,
immer größer, immer schneller, immer weiter
Wachstum, Wachstum, immer weiter rauf die Leiter,
Schminke und Operationen überdecken die innere Leere
was schließlich zählt ist, ist Luxus, Ruhm und Ehre,
belacht und verstoßen der Verlierer, bejubelt die Gewinner
und wer diesen Wahnsinn kritisiert, gilt als Spinner,
nur noch wenige blicken hinter die glänzende Fassade
sondern stimmen fröhlich mit ein in die VIP-Ballade,
Werte sind nichts wert, es sei denn, sie bringen Rendite
ein Mensch ist kein Mensch, es sei denn, das Geld ist zur Visite,
Die parasitäre Elite feiert öffentlich, lobt sich selbst und tanzt
während sich der Arme, Notleidende und Kranke verschanzt,
verstoßen aus der Gemeinschaft, verdrängt an den äußersten Rand,
beraubt seiner Würde, kein Mitgefühl, keine helfende Hand
Er passt halt nicht ins Bild der grenzenlosen Zügellosigkeit
sondern gilt als schwarzes Schaf, als selbstverschuldete Krankheit,
dort wo Ruhm, Macht und Reichtum das oberste Gebot
findet Kreativität, Menschlichkeit und Solidarität den sicheren Tod,
wir leben in der Moderne, doch der eigentliche Fortschritt ist in weiter Ferne
man könnte meinen, das Leben für alle wird stets besser, der Mensch lerne,
stattdessen werden Menschen weiterhin versklavt, ihrer Freiheit beraubt
weil der Reiche immer recht hat, wer Geld hat, dem ist alles erlaubt,
gepriesen wird die angebliche Freiheit, das System, die Politik,
doch wo bleibt der Aufschrei, wo bleibt die umfassende Kritik
wenn mehr als die Hälfte von uns hungern, sterben und leiden,
während sich die Oberen in Ignoranz und Selbstherrlichkeit weiden
in einer Welt, in der mehr Gelder in Waffen als in Linderung des Leids investiert werden
können Anständigkeit, Mitgefühl, Solidarität, Bescheidenheit und Dankbarkeit nur verderben,
Möge der Sturm auf die Bastille bald beginnen, die Türme Babylons stürzen, die Aktien fallen
der Vorhang zur Seite gezogen, der Schein beseitigt, das Kartenhaus zerfallen. (CS)
Geschrieben von denkkit [Profil] am 03.06.2012 |
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte
Tags (Schlagwörter):
Noch keine Tags vorhanden. Wenn du dieses Gedicht geschrieben hast, kannst du selber Tags hinzufügen.Bewertungen
Punkte: 10 bei 2 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)
Anzahl Aufrufe: 1360
Dieses Gedicht teilen
Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Bitte schreibe dem Autor wie du den Text findest