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Tanz der gebrochenen Herzen

Da stehe ich nun. Im Regen. In den Pfützen spiegelt sich die Sehnsucht. Sehnsucht, nach vergangenen Tagen. Glücklicheren Tagen. Ich stehe alleine, habe verlernt wie es ist, wenn sich zwei Kräfte vereinen. Dabei hat alles sehr positiv angefangen. Als ich dich erblickte, da fing ich wie wild an zu schlagen. Ich vergaß den Lärm, die Kälte um mich herum, alles fing an zu strahlen. Ich merkte wie das Blut pulsiert - wie ein Blättertanz im Oktober. Für nichts in der Welt, hätte ich diesen Moment hergegeben. Viele Jahre bist du mir nicht von der Seite gewichen, warst mein besseres Ich. Du hast vervollständigt, was mir immer gefehlt hat.


Und auf den Herbst, folgte der Winter. Eiszeit. Das Pulsieren setzte aus. Das Blut gefror. Und genauso plötzlich wie du gekommen warst, warst du auch wieder verschwunden. In mir blieben die Leere und das riesige Loch, dass du hinterlassen hast. Ich habe die Schuld bei mir gesucht. War ich zu nachlässig? Hätte ich dich dir mehr Beachtung, dich enger festhalten müssen? Du gingst ohne ein Zeichen, ganz still. Als hätte es dich nie gegeben.


Im Frühjahr lernte ich aus der Asche meines Selbst zu erwachen. Es war, als wäre das Loch provisorisch geflickt worden. Und plötzlich war da wieder das Pulsieren. War es doch möglich all die Trauer und die Sehnsüchte zu überwinden? Was mir blieb war die Erinnerung. In besonderen Momenten, konnte ich auf sie zurückgreifen.


Dann kam der Sommer. Wie ein Feuer brannte sich die Neuigkeit in mich hinein. Du hattest dich mit jemand Anderen vereint. Du hast so laut und unaufhörlich pulsiert, dass mein Schlagen aussetzte, für einen Moment. Da stehe ich nun. Im Regen. In den Pfützen spiegelt sich die Sehnsucht. Sehnsucht, nach vergangen Tagen. Und mit der Sehnsucht hat sich die Leere wieder in mich hinein gebrannt. Ich habe meine Kräfte verloren, um erneuert aufzustehen. Ganz langsam zerbricht auch der Rest, der mir noch geblieben ist. Denn ohne dich, will auch ich nicht mehr tanzen.


Denn das können gebrochene Herzen nur zu zweit.


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Geschrieben von Sonnenschein09 [Profil] am 17.01.2016

Aus der Kategorie Romantische Lyric



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Tags (Schlagwörter):

Romantik, Lyrik

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 lucya 17.01.2016, 21:00:28  
Avatar kein BildAbsolut Wunderschön! Zuerst hat es auf mich eher wie ein Prosa-Text gewirkt aber die Einteilung in Jahreszeiten hat dann doch wieder etwas lyrisches deshalb kann ich nachvollziehen warum du es als Gedicht veröffentlicht hast Jedenfalls finde ich was du geschrieben hast vollkommen, ein perfekter Kreis der am Ende wieder zum Anfang zurückkehrt und damit in seiner eigenen kleinen Geschichte einen Abschluss findet

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