Diu naht ist kalt und lêr
Diu naht ist kalt unt lêr, | kein sternen lieht gesiht,
Diu winden klinent hêr | von tôt und dunkelen gêwiht.
Diu sêle weinet stille, | si sucht nach lîp und gît,
Diu êre tuot ir wille, | diu werlt in nebel blît.
Diu zît zergât in smertze, | diu ougen sehend niht,
Der tôt hât kalte herze, | und sprichet sîn urliht.
Der fließet swebent blâte, | diu erde blüht kein mêr,
Di stunden stênt in rate, | die vröude tuot sich swêr.
Ein sluoc vil dicke twingen | mit krefte und gewalt,
Di glocken leise klingen, | diu naht ist âne halt.
Der tôt gesigt durch alle, | diu werlt verswindet hîn,
In sînen dunkelen halle | diu sêle tuot verslihn.

Geschrieben von Paul Gavris [Profil] am 16.02.2025
Aus der Kategorie Moderne Lyric

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Tags (Schlagwörter):
Mittelhochdeutsch, Leben, tod, Philosophie, mittelalterliche, LyrikBewertungen

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