>
>
Gedicht drucken


Der Retreatleiter

(Triggerwarnung: Eine Geschichte über frühere Leben, Edelsteine und toxische Männlichkeit in der esoterischen Szene.)




Ein erster Blick, tief, fast so tief wie noch nie.
Er fokussiert dich, es verwirrt dich.
Zwischen dir und ihm ein Haufen Kerzen und der Qualm von Räucherstäbchen, schnell nennt er dich „mein Mädchen“.
Du fühlst du angenommen und verzaubert, du hast es nie bedauert.


Er. Er kommt aus einer anderen Welt und aus einer früheren Generation, deshalb beschreibt er sich selbst als weise Person. Angst, die gibt es nicht, lehrt er dich, denn das ist nur eine Illusion, genauso wie die Vision von Schmerz – du bist immer Herrin deiner eigenen Situation. Schicksale sind selbst gemacht und hast du ein Trauma mal nicht über dich gebracht, hat er sich bestimmt eine Geschichte dafür ausgedacht. Du musst nur wollen, von innen und außen manifestieren und selbst agieren. Fragst du ihn nach einem Weg, zeigt er sich geheimnisvoll und verschwiegen.


Von früheren Leben würdet ihr euch kennen, deshalb bevorzugt er es auch, dich Shakti zu nennen.
Er spricht von seinen Gedanken, sie bringen dich ins Schwanken: Mal bist du seine Sexgöttin, mal sein Kristallkind, ganz nach seinem Wind.
Fühlt sich an, als wärst du schon fast blind und du drehst du mit ihm weiter, ganz geschwind.


Während er dir sagt, wie heilig du bist, spürst du seine Hände, hinter dir nur kalte Wände.


Er erzählt dir, dass, Liebe frei sein muss, und fragt dich, ob du schon bist, bereit?
Ob du schon bist, in deiner Entwicklung so weit, um mit ihm zu gehen durch die Welt?




Du gehst, langsam und entzaubert, es ist so weit, denn er ist für dich noch lange nicht bereit.

Avatar Kein Bild

Geschrieben von wurzel_kind [Profil] am 31.05.2023

Aus der Kategorie Moderne Lyric



Logo Creative Commons
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte

Dieses Gedicht oder ein Kommentar enthält anstößige Wörter oder Beleidigungen?

Tags (Schlagwörter):

Triggerwarnung, Scheinwelt, Manipulation, Abhängigkeit, Kristalle, edelsteine, Männlichkeit, toxische, Szene, pseudospirituelle

Bewertungen

0 Punkte
Punkte: 0 bei 0 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt 0 Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)

Anzahl Aufrufe: 757


Dieses Gedicht teilen


Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Bitte schreibe dem Autor wie du den Text findest

Kommentar schreiben und Punkte vergeben

Bitte melde dich ganz oben auf der Seite an um einen Kommentar zu schreiben und Bewertungen zu vergeben

Andere Gedichte von wurzel_kind

irres Haus
Die letzte Reise
NovemberNebel
Oktober
Gute Reise
Dunkelheit und Morgenstunden
Der Orangenbaum
Kind der Wüste und Unendlichkeit
perfekte Passform
Ein altes Wir

Die beliebtesten Gedichte:

Unausweichlich Tod
Kraniche
Im Regen
Verwirrte Worte
Wer Sehnsucht kennt...
Fluch(t) der Träume
Panthers letztes Schriftstück
Still und bescheiden
Der Mittag
Am Abend danach

Die neusten Gedichte:

Friedenslieder, aber wann?
Leicht durchs Leben fliegen
Meine alten Tage
Für Ewig
Vorurteile
Vertiefen
Nie wieder ... !
leere Im Zimmer
Oberflächlich
Manchmal...

Oft gelesene Gedichte:

Ich liebe Dich mein Schatz
Danke an unsern Lehrer!!
An meine liebe Frau
Was ich meinen Kindern immer mal sagen wollte...
Für meine Schwester
Für meinen Schatz
Ich Denke an Dich...
Hab Dich Lieb Mama
Für mein Schatz
Meine Oma