Lyrik
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Himmel voller WolkenDer Nazarener spannte zwölf Mal Netze, Menschen wollt’ er fischenWie einst ein Prinz die Weisen sandte, Staub aus Augen sanft zu wischen Ein Händler schrieb, was ihm die Engel nachts in einer Höhle lehrten Sodass, Konfuzius gleich, die Menschen auf den rechten Pfad zurückkehrten Es stehen Wolken über jedem Himmel, nie sind sie einander gleich Wo aber eine große, dunkel schwillend weilt, sind Himmel ihrer reich Und wo die Menschen Neues denken, neu beseelt die Worte glänzend sprühen Da werden andre folgen und verkünden wieso ihre Herzen blühen. Ob wir uns zu Boden werfen und im Herz zum Heiligtume blicken Das Wort zur Stirne schnüren und es ehrfuchtsvoll vorlesend nicken Zusammen singen um bald in stillen Stunden Zwiegespräch zu halten Oder betend Feuer entzünden und Kokosnüsse spalten Wie Regen fällt zu Boden in hundert Formen um das Leben zu erhalten Von stillem Niesel, weichen Schnee bis hin zu donnernden Naturgewalten So kann sich unser Bitten auch in tausend Wegen frei entfalten Von rauschendem Opferfest zu leisem Flüstern bis zum Innehalten Essenz der Welt, Zerstörer wie Erschaffer ist der blaue Krishna den Seinen Ungnädig wie die Zeit so jagt er uns durch Blüte und Welke, schont fast Keinen In allem wachen Kamis über uns, durch ihren Geist wird die Welt gestützt So wie ein liebevoller Vater, der uns in diesem Treiben sorgend schützt Es blicken alle Wolken auf zur Sonne, die sie treibt in ewiger Tortur In ihrem Licht erscheinen sie in tausend Farben, unwissend der Natur Ein jeder kennt den Durst nach fernem Licht aus unerreichten Himmelsquellen Doch scheint’s auf jeden anders, gibt uns immer neue Schatten zum Gesellen Geliebten gleich so warten wir auf einen Gott, der uns zu verlassen scheint Wir singen Salomo’s dattelsüßes Lied und haben leis geweint Der Wahrheit Preis ist nie zu hoch, wir geben selbst ein Auge her Und unsre Leber jeden Tag dazu, im Tausch für unser Begehr Der Himmel wandelt sich beständig, niemals rastet das Firmament Auf ewig weiterziehen zu neuen Zielen ist sein Element Wie auch wir ewig suchen und am Feuer leiden welches in uns brennt Für dieses Streben unser Leben geben ist unser größtes Talent Unsterblich ist der Name Kabir Das, der blinde Herzen rettete, Unsterblich ist der Name Ashoka, dem blind sich das Auge öffnete Unsterblich ist der Name Franziskus, der Gott in allen Wesen fand Und Al-Ghazalis, der Gott und Welt mit wachem Geist in seinem Werk verband Die Namen geben Ahnung jenes Großen wie ein Blitz von Sonnenlicht Der kurz den Himmel grell erstrahlt und Dunkelheit mit Flammenpfeil durchsticht Überall erscheinen Menschen, welche Herzen erleuchten, Geister erschüttern Und manche leben dann in süßen Mythen fort, die unsre Hoffnung füttern Am Ende unsrer Reise führt Anubis uns zur Unterwelt Damit der Geist, dem Menschensohne gleich, aus dunkelm Schatten fällt Und Fuß auf eine neue Stufe setzt im ew’gen Rad der Wiederkehren Oder doch ein Geist nur bleibt, den nach uns Kommende in Not verehren Ein jeder Tropfen Blut des Wolkenbruchs ist neuen Dunstes Samen Und jeder Wolkenball ist schwanger von der Seele seiner Ahnen Wir können nicht leben ohne den Tod zu duelieren, und alle Lehren versprechen uns, sich ihm in einer oder andren Art endgültig zu erwehren. Elysions Strände lassen uns die Kämpfe vergessen beim Flanieren Mit Met verklärt werden sie in Walhall zu berauschenden Sagen mutieren Ins Paradies, von brennender Sehnsucht geplagt, wollen wir einmarschieren Ins Nirvana hingegen, um unser Wünschen und Streben endlich zu verlieren Von Winden geplagt, so wollen Wolken eins werden mit den Wogen der Meere Und hoffen endlich frei zu werden von der Wassermassen Schwere Nichts ähnelt Menschen mehr als stets zu leiden durch des Schicksals Willen Und so träumt ein jeder seinen Durst nach der Erlösung zu stillen So wie die Wolken aller Himmel für mich aus gleichem Wasser stammen, Sich stetig wandeln und in immer neuen Farben bunt entflammen, Von Winden hart geknetet werden, so wie Wasser im Bach vom Stein So sind mir alle Weisheiten, alle Religionen wie sie seien, Der immer neue, immer selbe Schrei der Menschenkinder Herzen Auf einer Suche nach der Liebe und Erlösung in der Wüste aus Schmerzen Die nur ein sanfter Tropfen Hoffnung endlich zum Blühen bringen kann.
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Tags (Schlagwörter):
Religion, Glaube, Spiritualität, Kulturen, FriedenBewertungen

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