Lyrik
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Die Farben des Himmels im Mai
Weiß ich oder weiß ich nicht,
aus meinen verquollenen Augen
steigt schweigend der Schlaf,
ich wache auf und sehe über
mir den abgegrenzten Horizont,
in einen Käfig gesperrt, gezähmt
für meinen Anblick.
Der ausgebreiteten Spannung
folgt mein neues Leben, es atmet,
im Hauch der lauen Luft geht
Blütenstaub verloren, im Widerspruch
zu kahlen Ästen häuft sich des Hörens
Dichte, so nah bei Hammer und Amboß
klingen die rollenden Steine hart und
grausam, zu jeder Zeit am Firmament,
was kann passieren, was darf ewig an
mir nagen, wohin flüchtet mein Skelett,
das deine Hand nicht halten wird.
Epischer Anfang, sehr tagträumerisch legt
sich das Kind in die Wolken, der Fuchs sagt
gute Nacht, der Wolf heult in den Tag,
wo Grenzen sich verwischen, wo Romeo und
Julia das Klavierduo üben, Bach beim Glocken-
schlag inmitten der Schwärze, ein Lied mit
Schleierflor aus gekühlter Tiefe.
In romantscher Gerissenheit, im Gebälk der
alten Häuser, am erdgereicherten Himmel
sammeln sich die Sterndemonstranten und
bevorzugen den klingenden Kirschbaum
in voller Duftblüte. Mit Liebe im Blick läßt
sich das Maiblau erklären.
Wer scherzt mit dem Universum, der Allgewalt,
die von Trägheit gewundenen Säulen sind in
die Jahre gekommen, ächzen und bersten
im Dauerlicht, im Sonnenrausch aus dem
Glutbrei der Vergangenheit. Da formt sich was.
Ein sanfter Schwan im Weißgefüge dreht
sich flugs gen Norden und verweht, die Farben
bald verblaßt, der Nebel steht starr. In Skizzen
kaltes Entsetzen, getrimmte Wort im Beutel,
aus Trümmern gefügter Kompass, drehend.
Hier klingt der Erdgesang tief in die gescholtenen
Furchen, den Folterebenen der Farbenlehre.
Verklungener Traum in Müdigkeit, gesellt
sich in Einklang dem Ruf entgegen, wenn
wir den Himmel suchen, finden wir
ihn in uns. Eine Beschreibung mit Karte fehlt.
aus meinen verquollenen Augen
steigt schweigend der Schlaf,
ich wache auf und sehe über
mir den abgegrenzten Horizont,
in einen Käfig gesperrt, gezähmt
für meinen Anblick.
Der ausgebreiteten Spannung
folgt mein neues Leben, es atmet,
im Hauch der lauen Luft geht
Blütenstaub verloren, im Widerspruch
zu kahlen Ästen häuft sich des Hörens
Dichte, so nah bei Hammer und Amboß
klingen die rollenden Steine hart und
grausam, zu jeder Zeit am Firmament,
was kann passieren, was darf ewig an
mir nagen, wohin flüchtet mein Skelett,
das deine Hand nicht halten wird.
Epischer Anfang, sehr tagträumerisch legt
sich das Kind in die Wolken, der Fuchs sagt
gute Nacht, der Wolf heult in den Tag,
wo Grenzen sich verwischen, wo Romeo und
Julia das Klavierduo üben, Bach beim Glocken-
schlag inmitten der Schwärze, ein Lied mit
Schleierflor aus gekühlter Tiefe.
In romantscher Gerissenheit, im Gebälk der
alten Häuser, am erdgereicherten Himmel
sammeln sich die Sterndemonstranten und
bevorzugen den klingenden Kirschbaum
in voller Duftblüte. Mit Liebe im Blick läßt
sich das Maiblau erklären.
Wer scherzt mit dem Universum, der Allgewalt,
die von Trägheit gewundenen Säulen sind in
die Jahre gekommen, ächzen und bersten
im Dauerlicht, im Sonnenrausch aus dem
Glutbrei der Vergangenheit. Da formt sich was.
Ein sanfter Schwan im Weißgefüge dreht
sich flugs gen Norden und verweht, die Farben
bald verblaßt, der Nebel steht starr. In Skizzen
kaltes Entsetzen, getrimmte Wort im Beutel,
aus Trümmern gefügter Kompass, drehend.
Hier klingt der Erdgesang tief in die gescholtenen
Furchen, den Folterebenen der Farbenlehre.
Verklungener Traum in Müdigkeit, gesellt
sich in Einklang dem Ruf entgegen, wenn
wir den Himmel suchen, finden wir
ihn in uns. Eine Beschreibung mit Karte fehlt.
(C) vh 1967
Geschrieben von Volker Harmgardt [Profil] am 06.06.2017 |
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Tags (Schlagwörter):
Wolf, Fuchs, episch, skelett, Firmament, blütenstaub, Spannung, Himmel, Schlaf, Augen, Ruf, WortBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
Angélique Duvier | 06.06.2017, 17:23:19 | ||
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possum | 07.06.2017, 07:38:48 | ||
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Volker Harmgardt | 08.06.2017, 21:01:33 | ||
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