Die nackte Hand
Die nackte Hand
An der U-Bahn-Station Universität
Wo einst, aus Angst vor der Liebe' Sog
ein Mädchen dir zaghaft die Lippen entzog
Kein Kuss auch dort, wo eine Frau nun steht
Die kecken Augen auf deine gesenkten
gerichtet reicht sie dir die nackte Hand.
In der U-Bahn beengt zwischen Vermengten
riechst du in ihrem Haar den Sand
siehst Pupillen voll schmelzender Schokolade
Hörst im Hinterkopf noch die Hitparade
aus jenem Sommer vor zwanzig Jahren
- als du und sie Pech und Schwefel waren
Pech nicht länger ihr Begleiter
fühlst kalt in deiner ihre nackte Hand
siehst euch wie damals zweisam am Strand
der fliehenden Fußspur folgt sie weiter
dein leerer Blick entgleitet ihr
entwischt auch sie unter des Himmels Blau
und hat kein Mitleid mit dir –
trotz Doktortitel, Haus und Frau.
Geschrieben von Amélie Poulain [Profil] am 05.06.2012 |
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Fleur de Sol | 05.06.2012, 23:32:04 | ||
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