ERNTEZEITERNTEZEIT (text s.cornella)
Der Vater pflanzt ein Bäumelein, ist dreizehn Jahre her, jetzt will er das Ergebnis sehn, die Neugier plagt ihn sehr.
Gut gewachsen,gut gedeiht, die Früchte sind nun reif, das Bäumchen will gepflücket sein, die Ästchen sind noch weich.
Nun erntet was er ausgesäht, das ist des Vaters Recht, das Bäumlein will bestiegen sein, bevor die Früchte schlecht.
So legt er seine Leiter an, er rüttelt auf dem Baum, das Bäumchen leidet große Furcht, ihm ist's ein bößer Traum.
Er schüttelt stark das Bäumelein, macht jungen Saft zu Wein, es fürchtet um sein Leben gar, ihm zittern beide Bein'.
Das Bäumchen droht zu brechen fast, die Früchte fall'n zu Grund, der Vater holt die Ernte ein, reibt alle Blätter wund.
Unter dünnem Rindenwerk, ein Spalt im weichen Holz, der Vater sich hineingezwängt, ist auf sein Bäumchen stolz.
Es ist sehr eng und splittert stark, doch nimmt er's gern in Kauf, das Bäumlein fängt zu bluten an, und schreit:,,so hör doch auf.''
Der Vater fertig, ganz und gar, Die Früchte waren bunt, das Bäumchen fühlt vergiftet sich, und geht todkrank zu Grund.
ENDE
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
gelo | 10.02.2012, 19:09:12 | ||
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