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Ein Weg nicht vorhanden

Ein Weg nicht vorhanden Du bist ganz ruhig, relaxt, entspannt, beruhig dich, sie sehen dich, sie lesen deine Gedanken, sie hören was du sprichst, doch sie beachten es nicht. Du bist ganz ruhig, alles ist in Ordnung, alles Normal, angepasst an deine scheinbare Fröhlichkeit, stellt sich die Frage: Ist es nicht wirkliche Traurigkeit, fröhlich der Zerstörung zu frönen? Sieh dich um, alle sind fröhlich dabei, warum solltest du es nicht auch tun? Warum solltest du gerade etwas anderes tun? Warum? Du bist ganz ruhig, in Gesprächen, in denen du versuchst den Vordergrund zu suchen, ohne zu bemerken das es diese unbedeutsamen Anderen auch tun. Was haben sie schon zu bieten, was sind sie schon? Ich brauche doch meine Gedanken um über mich zu denken was ich will. Wie ich auf sie wirke, ob sie einen schätzen. Warum sind sie so unverständig, so wie sie sind, egal, was interessiert dich das? Du bist ganz ruhig, festgesetzte Regeln umgeben dich, die sich in ihrem Sinn einer Bedeutung entziehen, sie sind halt. Es ist schlecht sie nicht zu achten, denn sie sind von da oben, uuhh, wo du nichts wert bist, außer deiner Stimme und deinem Einkommen, wovon Steuern bezogen werden. Wozu nicht ruhig sein, davon versteht man doch eh nichts. Das festhalten an diesen Regel ist doch wichtig, zu wichtig um über geistige Verarmung, Individualitätsförderung der Perspektivelosigkeit und sonstige Belanglosigkeiten nachzudenken. In der Welt sind wir angesehen und das zählt doch. Du bist ganz ruhig, versuche dir ein schäumendes Meer vorzustellen, der graue Schaum schlägt auf den Strand, der Himmel voller dunkler Farben, ein leichtes brennendes, rotes Kribbeln auf deiner Haut, dein Atem geht schwer, er ist einem lieb gemeinten Röcheln ähnlich, deine Lunge ist frei, frei von Bakterien, der wohlige Pestizid und Verwesungsgeruch dringt dir ins Mark, langsam schnürt sich dein Atem immer mehr von dannen. Und das Meer rauscht. Rieche den Geruch, schmecke die Luft. Siehst du das Spiel der toten Fische, wie immer mehr von ihnen an den Strand gespült werden? Wieder weg und wieder her. Spürst du diese Ruhe? Du bist ganz ruhig, denn alles ist richtig, es ist doch nur ein Spiel. Das Leben ist zu kurz um es nicht zu genießen. Du kannst alles schaffen was du in dir eingegrenzt hast, alles erreichen. Doch lohnt sich der Weg? Lass dich nicht stören von denen die Sagen: Es ist anstrengend. Wieso anstrengen wenn es einem doch in den Schoß gelegt wird. Bist du die richtige Person? Wenn nicht bleibt der Traum und die Frage. Du bist ganz ruhig, in völliger Entspannung, dein Kopf ist frei, deine Seele rein, dein Leben ist wertlos, du wirst nicht gebraucht, betätige nun den Abzug und du schwebst in eine bessere Welt, Zeit, was auch immer, schließe die Augen, du bist ganz ruhig.


Avatar Josef-Moses

Geschrieben von Josef-Moses [Profil] am 08.11.2011

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 Neo42 27.11.2011, 20:50:31  
Avatar Neo42Erst hatte ich Hemmungen den Text zu lesen, weil er so lang ist (Konsumgesellschaft eben...), aber als ich ihn dann gelesen hab! Klasse! Dein ironisch-zynischer Schreibstil gefällt mir absolut! Einen ähnliche Inhalte hatte auch ich bereits in einigen von meinen Verfassungen aufgegriffen! Gefällt mir... 5 Punkte

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