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Des Blattes Seele

Als des Kreativen Mahnmal lieg ich hier,
ich unbeschriebnes weißes Blatt Papier.

Frag mich, was wohl aus mir werden soll.
Werd ich nur bekritzelt oder bis zum Rande voll?

Will nicht bestimmungslos bleiben oder gar spröde,
drum fänd ich´s auch als Blatt vorm Mund recht öde.

Hoffe, dass mich niemand brutal zusammenfaltet,
und so nen Origami Hund aus mir gestaltet.

Bin aber schon froh, dass ich nicht flauschig bin oder perforiert,
will nicht beschissen enden oder gar verschmiert.

Träume nun leise von Schmacht und Schnief,
aus mir wird ja vielleicht ein Liebesbrief.

Und während ich so grübel und sinnier,
öffnet sich meines Bestimmers Tür.

Doch oh Weh, oh Schreck, oh Ei der Daus,
ein starker Luftzug weht mich zum Fenster hinaus.

Ein sanfter Herbstwind trägt mich fortan weiter,
wie ein stolzes Pferd den kühnen Reiter.

Um mich herum ist es inzwischen Winter geworden,
und ich lieg zwischen anderen Blättern am Boden.

Einst war ich nur ein unbeschriebnes Blatt, ganz glatt und blass,
doch nun bin ich erfüllt und unbeschreiblich, wenn auch knittrig und nass.


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Geschrieben von Antaguas [Profil] am 21.04.2011

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