Gewissensdurst
Mit Nachdruck fragt mich mein Gewissen:“ Fühlst du dich und bist du frei?“
Verstohlen blicke ich nach unten und flüchte mich in Träumerei.
„Das bist du nicht, das weißt du selber, wieso nutzt du die Flügel nicht?
Kein Pinguin, kein Hahn kein Strauß, ein Adler warst du sicherlich.“
Ein‘ Käfig hab ich mir gebaut, Zuhause hab ich ihn getauft,
selbst wenn ich schwimme, tauche, liege, unter dem Meer und oben drauf,
lass treiben mich mit allen Sinnen, doch stets im Sand ich wache auf.
„So nimm den schweren Schlüssel endlich und öffne dich, los flieg hinaus!“
Doch schweren Muts und trotz Gewissen hör ich lautre Geister klagen, sie fürchten mich und lehrn mich fürchten, sodass mir bleibt nur dass ich bleib.
Jetzt, nach all den zig Ionen, bekannt nur eines mir zur Furcht,
nicht Stille oder bange Reue, dass du wirst schweigen, mein Gewissen, erlisch noch nicht, Gewissensdurst!
Alsdann er nichtmehr mich erinnert, wer ich mal war, wohin ich flog,
erst als du bist hinfort gegangen, um dich zu finden ich mich erhob.
Den Schlüssel hast du mitgenommen, als du bist verschwunden bin ich verschwommen.
Was fehlt mir deine kräftge Stimme, dein Antrieb und dein Weggeleit,
nun flieg ich wieder, sieh doch, bitte! Ein Echo in dem Schädel hallt.
Ich sitze oben auf der Klippe, die Beine hangeln unbeschwert.
Was mir nun fehlt ist Gift und Sippe, denn ohne blieb ich unversehrt.
Ein starker Wind mit Gottes Wille weht mich tief und weht mich hart,
die Flügel bleiben nah der Hüfte, ich gleite nicht, ich stürze ab.
Ich öffne plötzlich meine Lider, ich atme schwer den Schrecken aus.
Warm und weich der sandge Boden, frisch und nass spür ich die Welln.
„Ich fühl mich frei! Ich bin es diesmal!“ sagen wir uns gleichsam schnell.
In Träumen bin ich tief versunken, Realität, mein Retter ist.
Wärs anders hätt man mich gefunden, an dem Klippenfels, zerschellt.
Stattdessen weit ich meine Flügel, tragt mich hinaus, in ferne Welt.
Geschrieben von Fearo [Profil] am 02.05.2018 |
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte
Tags (Schlagwörter):
Monolog, Dialog, Gefangenschaft, Freiheit, Rettung, Suizid., tod, Leben, ego, Gewissen, Fallen, fliegen, Reisen, flucht, Stadt, Realität, TraumBewertungen
Punkte: 0 bei 0 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)
Anzahl Aufrufe: 1340
Dieses Gedicht teilen
Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Bitte schreibe dem Autor wie du den Text findest