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Herbstlaub

                                                           Kerzen fürs Morgen in Kirchen entzündet

                                                           Worte vom Gestern in Versen verkündet

                                                           Rosen gesät auf darbendem Grunde

                                                           Doch Dornen geküsst mit blutendem Munde

                                                           Jede Lüge mit Wahrheit begründet

 

                                                           Blicke verschenkt und zweite gefunden

                                                           Dritte voll unschuldiger Lust verwunden

                                                           Der Enge der Herzen Fluchten gebahnt

                                                           Suchend den Hunger der Seele geahnt

                                                           Liebe geteilt in Jahren und Stunden

 

                                                           Freunde getroffen aus anderen Welten

                                                           Blumen geschenkt die kaum schneller welkten

                                                           An Stränden mich nah den Menschen gefühlt

                                                           In Massen von einsamer Wehmut umspült

                                                           Nur Hunde gebissen die leise bellten

 

                                                           Kindliche Unschuld getauft mit Verstand

                                                           Kein schönerer Geist im denkenden Land

                                                           Des Daseins Wert nach Weisheit bemessen

                                                           Von mir gewogen und mir nur besessen

                                                           Zu lang die Allmacht der Dummheit verkannt

 

                                                           Perlen in schmutzige Hände verschenkt

                                                           Tränen in trüben Wassern versenkt

                                                           Samen gesät doch Blüten gebrochen

                                                           Träume gehegt die niemals versprochen

                                                           Das Denken in endlose Kreisbahn gelenkt

 

                                                           Wo schweigen nur zwischen Erde und Linden

                                                           Gräber besucht ersten Frieden zu finden

                                                           Vom Tode vergessen die Göttin verflucht

                                                           Vom Atem genötigt nach Feen gesucht

                                                           Gefühlt wie bald alle Ziele schwinden

 

                                                           Vom Leben verwöhnt dem Sterben gesonnen

                                                           Vom Glück verfolgt dem Pech nicht entronnen

                                                           Im Engelskreis der Hölle entgangen

                                                           Am Abschied mehr denn am Bleiben gehangen

                                                           Zum Notausgang rote Fäden gesponnen

 

                                                           Mag sein mir tut sich ein Himmel noch auf

                                                           Mag sein ein Engel führt mich noch ans Licht

                                                           Mag sein mir gibt sich ein Wunder noch preis

                                                           Doch Gebete kostet mich all dies nicht

 

                                                           Nach heiterem Sein und fröhlichem War

                                                           Reift nun die Zeit auf Wegen zu gehen

                                                           An denen verdorrte Bäume nur stehen

 

                                                           Zu künden vom Winter der niemals so nah

                                                           Mich drängend nun leitet Schritt um Schritt

 

                                                           Aber Frühling und Sommer .....

 

                                                           DIE nehme ich mit!!     

  


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Geschrieben von Weichei [Profil] am 30.03.2009

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 Liesa 06.04.2009, 17:58:17  
Avatar LiesaEcht toll. Wär ein super Songtext!

 Gilberto 07.04.2009, 12:51:12  
Avatar GilbertoDeine Gedichte berühren mich, wirklich sehr schön zu lesen. Ich finde Deine Gedichte übrigens mehrfach besser als die von "Zuckerschnute". Ich verstehe garnicht warum Sie so viele Punkte abstaubt und bei den Lesern so gut ankommt. Wie auch immer toll.

 Weichei 07.04.2009, 18:24:00  
Avatar kein BildEin herzlichstes Dankeschön Dir, Gilberto!! Dein Lob geht voll rein und ist sehr wohltuend für mich! Den ein und anderen Zweifel, der in mir wuchs, hast Du damit vollständig vertrieben. Danke! Wünsche Dir eine gute Zeit!!

 Adryanah 17.05.2009, 00:56:32  
Avatar kein BildIch hab mich in deinen Zeilen verloren. Wunderschön....

 Strawberry 007 20.05.2009, 19:09:04  
Avatar kein BildJa das ist echt schön ich krieg Gänsehaut wenn ich das lese .... wundervoll

 Meyer 23.05.2009, 18:58:01  
Avatar kein BildIch finde es schön!

 luna 29.05.2009, 19:51:53  
Avatar luna:) Ein Lächeln sich leis auf meine Lippen schleicht. Und Dir ein Lob in Deine Augen reicht. (oder so...) Die Bäume werden nach dem Winter wieder blühen, darum ist es gut das du den Frühling und den Sommer mit dir nimmst.

 Alexander 27.10.2009, 18:16:41  
Avatar kein Bild11 verse in 5 zeilen, ein seltenes wort-spiel mit berührenden reimen, man merkt sehr du formst deine sätze, ganz wie du sie willst und schreibst ein cooles schema.. das ist echt mal was anderes iwie, einfach gut ;-)kompliement* LG

 gilberto 04.11.2009, 14:30:00  
Avatar kein BildMir läuft gerade ein Schauer über den Rücken. Sehr schön.

 Janina 16.11.2009, 13:18:48  
Avatar kein BildEcht das ist soooo schön...

 Tina 19.11.2009, 00:41:04  
Avatar kein BildWirklich ganz große Klasse.

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