>
Gedicht drucken


DIE FALSCHE TÜR

DIE FALSCHE TÜR  (text s.cornella)

 

Im Walde hüpft es fröhlich hin,

ein Ding mit gold'nem Haar,

ein Mädchen das von Prinzen träumt,

und einem Pferd sogar.

 

Nun sah es eine Biene auch,

der ging es hinterher,

stand bald vor einer Hütte klein,

die scheinbar völlig leer. 

 

Da trat sie lächelnd in das Haus,

wer wäre schon erzürnt,

zog nicht mal mehr die Schuhe aus,

ist in den Raum gestürmt.

 

Dort steht nun auch ein Tischelein,

mit Schüsseln eins,zwei,drei,

die duften sehr nach Köstlichkeit,

sind voll mit gutem Brei.

 

Die löffelt sie nun alle leer,

sonst werden sie nur kalt,

sie alle schmecken wunderbar,

wird müde schrecklich bald.

 

Das Mädchen geht die Treppe rauf,

und steigt in's größte Bett,

ein Vogel sich dazu gesellt,

dort auf des Fensters Brett.

 

Das Ding hier mit dem gold'nen Haar,

es schlummert friedlich hin,

das Bett ist warm und kuschelig,

hat böses nicht im Sinn.

 

Da zwitschert gleich der Vogel los,

wach auf, sonst rinnt das Blut,

die Bären kommen wieder heim,

die meinen es nicht gut.

 

Doch will das hübsche Dingelein,

den Vogel hören kaum,

sitzt auf dem Pferd mit Prinz sogar,

in einem schönen Traum.

 

Drei Bären treten in die Stub',

sind Vater, Mutter, Kind,

dass ihre Falle zugeschnappt,

versteht sich ganz geschwind.

 

Denn wenn die Schüsseln alle leer,

dann ist die Zeit nicht knapp,

der Schlummerbrei aus Mutters Buch,

macht junge Dinger schlapp.

 

Das Mädchen endlich aufgewacht,

vom großen Bär gepackt,

der reißt ihr die Klamotten rab,

und macht sie splitternackt.

 

Sie schreit entsetzlich wie noch nie,

der Bär macht sie zur Frau,

der Vogel stirbt am Fensterbrett,

vom Schrecken dieser Schau.

 

Das Mädchen mit dem gold'nen Haar,

sich in der Tür geirrt,

von Prinzen träumt es nimmermehr,

vom Albtraum ist umschwirrt.

 

Und Mama Bär macht Braten dann,

aus diesem jungen Ding,

das wie ein Fisch dahergelockt,

und sich im Netz verfing.

 

Der kleine Bär bekommt das Haar,

das leuchtet einfach schön,

den Puppen die im Zimmer sind,

wird dieses herrlich steh'n.

 

Das Goldkind ist nun nicht mehr da,

die Mutter findet's nie,

die Tochter die sie schlecht erzog,

geschlachtet ist wie Vieh.

 

Drum merket euch was ihr passiert,

und geht an fremdes nicht,

wißt niemals wer Besitzer ist,

der euch am Ende spricht.

 

ENDE

 

 

 

 

 

Avatar sascha

Geschrieben von sascha [Profil] am 04.04.2013

Aus der Kategorie



Logo Creative Commons
Dieses Werk ist durch die Creative Commons Lizens geschützt. Bitte bachte die Rechte

Dieses Gedicht oder ein Kommentar enthält anstößige Wörter oder Beleidigungen?

Tags (Schlagwörter):

.............

Bewertungen

5 Punkte
Punkte: 30 bei 6 Bewertungen. Das Entspricht im Durchschnitt 5.00 Punkte
(Punkte können mit einem neuen Kommentar vergeben werden.)

Anzahl Aufrufe: 1277


Dieses Gedicht teilen


Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 possum 04.04.2013, 22:55:53  
Avatar possumHallo sascha....schön wie immer von dir zu lesen. Den Punkt wieder auf deine Art und Weise, welches alles beinnhaltet von Gänsehaut mit Schaudern zu Problemen hingeführt.. in den Zeilen auf den Punkt gebracht! Danke dir und liebe Grüße an dich!

 Angélique Duvier 04.04.2013, 23:56:57  
Avatar Angélique DuvierSuper geschrieben!

 sascha 05.04.2013, 11:55:31  
Avatar saschadanke euch.

 HB Panther 05.04.2013, 12:55:23  
Avatar HB PantherDie gefahr vor augen haltend mit deiner art und weise :-) . Wichtiges thema, und die daraus enstehende gefahren nieder geschrieben.....mögen unsere aller kinder beschüzt und behütet werden! Möge man diese verbrecher aufspüren und bestrafen, dir ganz liebe grüße!

 sascha 05.04.2013, 18:08:40  
Avatar saschahallo pantherpelz, danke, ja, Bestrafung ist hier natürlich auf beiden seiten von Nöten,wobei die der bären natürlich hundert mal höher liegt als bei einem einbruch des mädchens ( original : die drei bären). eine solche geschichte ist eben so und so zu sehen,lg

 sipo112 05.04.2013, 20:48:09  
Avatar sipo112schaurig schön geschrieben, glg silvia

 Liebeshektikerin 05.04.2013, 21:50:23  
Avatar Liebeshektikerinohne Worte************************************

 sascha 06.04.2013, 10:36:24  
Avatar saschadanke sehr!!! ps. wens interessiert: die urversion der 3 bären ist mit einer alten frau, das mit dem mädchen(goldlöckchen) wurde extra für kinder umgewandelt, die ist nämlich harmloser (außer bei mir, da ist sie schlimmer als das original, aber das versteht sich ja von selbst),lg

 arnidererste 06.04.2013, 20:56:38  
Avatar arniderersteJa so ist das, ewig locken die verbotenen Früchte und wer zuviel nascht den frisst der Bär. glg

Kommentar schreiben und Punkte vergeben

Bitte melde dich ganz oben auf der Seite an um einen Kommentar zu schreiben und Bewertungen zu vergeben

Andere Gedichte von sascha

TRUMPELMANN
WER'S FINDET GRÄBT ES ZU
FLASCHENGEIST
ALTER RITTER
MÄRCHENHAFTER ORIENT
SCHOKOKUSS
SPREU UND WEIZEN
PETRI HEIL
DER MANN IM HIMMEL
MEIN HERZ SCHLÄGT RETRO

Die beliebtesten Gedichte:

Unausweichlich Tod
Kraniche
Im Regen
Verwirrte Worte
Wer Sehnsucht kennt...
Fluch(t) der Träume
Panthers letztes Schriftstück
Still und bescheiden
Der Mittag
Am Abend danach

Die neusten Gedichte:

Friedenslieder, aber wann?
Leicht durchs Leben fliegen
Meine alten Tage
Für Ewig
Vorurteile
Vertiefen
Nie wieder ... !
leere Im Zimmer
Oberflächlich
Manchmal...

Oft gelesene Gedichte:

Ich liebe Dich mein Schatz
Danke an unsern Lehrer!!
An meine liebe Frau
Was ich meinen Kindern immer mal sagen wollte...
Für meine Schwester
Für meinen Schatz
Ich Denke an Dich...
Hab Dich Lieb Mama
Für mein Schatz
Meine Oma