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Der Tänzer

Weiß umrandet, feine Schritte
verraten ihn und seine Sitte,
langsam tritt er auf die Bühne
seines reservierten Raums. 

Schwarz gekleidet, heiße Stille
stochert wortlos in die Mitte,
stolz verbeugend auf der Bühne
seines totgeprobten Traums. 

Spannende Sehnen geladener Herzen,
ein Schauer, Wirbel steif wie Kerzen,
mit Augen rissig, flau vor Schmerzen,
plötzlich tönt ein grauer Schrei. 

Geschmeidig ruhig beginnt zu fließen,
und passend zur Musik genießen,
freudig vergessend all die Krisen,
heimlich sinkt der Körper ein. Doch 

unverhofft, jetzt regnet's Stürme,
Hitze hallt und Haare fliegen,
strömend, wütend, fremde Sprünge
drohen brechend zu verbiegen. 

Arme, Beine bilden Kreise,
verliert sich völlig seiner Weise,
den andern wird er schon zur Speise,
bis sie berauscht dem Schmelz erliegen. 

Bald flehend, rasch gen End' der Reise,
wimmernde Blicke zergehen fast leise,
das bunte Gemisch erweist sich nicht tauglich,
einfache Masse und erleuchtendes Schaulicht. 

Zerfetzt so liegen jetzt die Sinne,
einer klatscht noch mit der Stimme,
und der Tänzer flickt sich fertig
bis zum nächsten Zeitvertreib.

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Geschrieben von IhreUnheit [Profil] am 13.02.2013

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 arnidererste 13.02.2013, 21:03:22  
Avatar arnidererstesehr interessant und gut geschrieben. lg arni

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