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Die Tür, die ich niemals schließen kann

Ich kann kaum atmen in deiner Gegenwart
Könnte dir ewig zuhören, wie du so viele meiner Gedanken in Worte fasst
Dich ewig anschauen und darauf warten, dass sich dein Mund zu einem Lächeln formt
Du lässt mich zappeln, lässt mich erahnen, wie die Welt in dir aussieht
Verzauberst mich Jahr für Jahr und lässt mich schweben immer und immer wieder

Für eine kurze Zeit lässt du mich eintauchen in deine Welt
Wo ich all das finde, wonach ich schon immer gesucht habe
Will ewig an diesem unbeschreiblichen Gefühl festhalten
Und für eine Weile gibst du mir Halt, entfachst das Feuer in mir
Und jedes Jahr brennt es länger

Ich will dir so viel sagen, so viel geben
Doch es gibt keine Worte, die beschreiben, was ich für dich fühle
Ich will, dass du ein Teil meines Lebens bist
Mich nicht immer wieder in die Schranken weist
Ich will, dass du mich siehst
Und deinen Blick nie wieder abwendest

Entführst mich wieder in eine andere Welt, in einen anderen Kosmos
Ich vergesse, wer ich bin, nehme nichts Anderes mehr wahr als dich
Seit Jahren versuche ich zu verstehen, wie du es immer wieder schaffst,
mich so einzunehmen, zu fesseln
Und für lange Zeit nicht wieder loszulassen

Für eine Weile kreisen meine Gedanken nur um dich
Ich will dich fühlen, so sehr, dass ich nicht atmen kann, mich nicht bewegen kann
Wie erstarrt sitze ich da und warte
Warte, dass es weg geht, dass es aufhört, wehzutun
Doch der Schmerz ist unaufhaltsam
Alles in mir möchte schreien
Ganz laut

Doch ich leide still vor mich hin
Fühle mich leer und ausgelaugt
Nachdem ich dich wieder in mein Leben gelassen habe
Die Tür wieder ein kleines bisschen weiter geöffnet habe
In der Hoffnung, dass du dieses Mal hindurch gehen wirst

Aber du hast dich wieder umgedreht
Und mir den Rücken gekehrt
Hast mich auflaufen lassen
Wie schon die vielen anderen Male
Ich habe längst aufgehört zu zählen

Ich will endlich wissen, was du wirklich denkst und fühlst
Ob du mich überhaupt gern hast, überhaupt  verstehst, wer ich bin
Oder nur sicher sein willst, dass ich noch am Leben bin,
um dein Gewissen zu beruhigen, um dich noch einmal jung zu fühlen
Für eine Weile
Zu fühlen, wie es war, als dir noch die Welt offen stand
Als du noch frei warst
Und nicht gefangen in diesem Leben
In diesem Käfig, den du dir selbst geschaffen hast.

Du gibst es nicht zu
Aber ein Blick in deine Augen reicht
um zu sehen, dass du am liebsten ausbrechen willst
Und so gern würde ich dich befreien
Aber du lässt es doch wieder nicht zu
Errichtest diese Mauer um dich herum
Immer höher und höher
Kann sie nicht durchbrechen, niemals.

Und doch lässt du mich hoffen
Gibst mir wieder etwas
Ganz unfreiwillig
bringst du dieses Gefühl zum Vorschein
Das ich nur selten spüre
Ja fast schon vergessen hatte
Jetzt ist es wieder da
Als hätte es sich all die Jahre nur versteckt
Um von dir gefunden zu werden.

Durch dich kann ich mich fühlen
Tag und Nacht, so stark, dass ich es kaum aushalte
Du strahlst all das aus, wonach ich mich sehne
Was ich dir allein mit Worten niemals beschreiben könnte
Dieses Verlangen nach dir
Frisst mich fast auf
Ist pures Gift für meine Seele
Und doch hält es mich am Leben

Ich könnte dem Ganzen ein Ende bereiten
Könnte das Feuer zum Stillstand bringen
Indem ich die Tür für immer verschließe
Aber sofort ergreift mich diese Angst
Nie wieder etwas zu fühlen
Dieses unbeschreibliche ja fast magische Gefühl
Für immer zu verlieren
Nie wieder abzuheben, davonzuschweben
Weg von dieser rastlosen Welt

Und nur deshalb erdulde ich diesen Schmerz immer wieder
Ertrage, dass ich fast ertrinke
In diesem Meer voller Emotionen
In der Hoffnung, dass unsere Wege sich wieder kreuzen werden
Und uns das Schicksal wieder zusammenführt
Damit es wieder da ist
Dieses Gefühl.

 

Für SuCa


Avatar Kein Bild

Geschrieben von Sarylin [Profil] am 05.01.2013

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Tags (Schlagwörter):

Feuer, Gefühl, Gedanken, atmen, schicksal, Schweben, Hoffnung, Schmerz, Liebe

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 HB Panther 06.01.2013, 11:37:44  
Avatar HB Pantherherzlich willkommen, also wenn meine frau mir so etwas geschrieben hätte, bräuchte sie mir 10 jahre nicht mehr zu sagen das sie mich liebt! Wirklich von herzen kommende zeilen. Doch pers. finde ich es viel zu lang und auch reimen tut sich nicht! Deine gedanken sind super, ich hätte dieses dein gedicht vielleicht unter lyrik gestellt. Von mir 4 sterne und hoffe auf weitere werke.glg tamer

 Sarylin 06.01.2013, 13:04:52  
Avatar kein BildFür mich war es einfach eine Befreiung, all diese Gedanken mal in Worte fassen zu können. Es ist sehr lang, das stimmt. Danke, dass du trotzdem zu Ende gelesen hast :) LG

 Goffrey 06.01.2013, 16:21:47  
Avatar GoffreyAllerdings, auch ganz meinerseits ein herzliches Willkommen, ja!! Wenn bei solch schier dahin schmelzenden Worten aus tiefstem Innern jenes Heimat Gefühl in einem erwachen sollte, dann fühl ich mich als Mensch doch angekommen und erblühe für diese Zeit in mir zärtlich auf. Wow und Oh je, nur was für Worte könnten jene Emtionen in ihrer Lieblichkeit gern be umschreiben gar wieder geben, wenn nicht diese hier! Einen verträumten Dank für diesen unglaublichen Zeilen, sehr sehr beeindruckend!!

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