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FRATZENMANN

FRATZENMANN   (text s.cornella)

 

Ich bin und bleibe Spiegelfeind,

die Hütte die mich hält,

der einzigst wahre Zufluchtsort,

in meiner schwarzen Welt.

 

Der Mensch dort in der großen Stadt,

beäugt mein Seelenfeld,

ein jeder der mein Antlitz blickt,

den Atem inne hält.

 

Die Fratze die mir alles nimmt,

streckt über'm Wangenrand,

mir festgeschweisst das Ungesicht,

das mich in kalter Hand.

 

Und wenn dann jemand hässlicher,

dann freut's mich ungemein,

dann kann ich nicht der hässlichste,

auf dieser Erde sein.

 

Die Fratze lässt mich grinsen breit,

mich grinsen unentwegt,

auch wenn ich voller Trauer bin,

das grinsen sich nicht legt.

 

Der Menschenzoo dort in der Stadt,

treibt Nägel in mein Herz,

es hängt mir tot im Fleischesnest,

denn niemand dort begehrt's.

 

So wandel ich da alles um,

in kochend heissen Hass,

die Leute fress ich zornig auf,

und blute alles nass.

 

Ein Mädchen viel mir heute auf,

besonders laut gelacht,

da habe ich bei mir geschwor'n,

zerlege ich die Pracht.

 

Und als sie um die Ecke ging,

da ging ich hinterher,

ich packte sie mit festem Griff,

und niemand kam zur wehr.

 

Ich bring sie zu den anderen,

die schamlos mich begafft,

im Keller noch ein Plätzchen frei,

das neue Welten schafft.

 

Ich zerr' sie an den Haaren lang,

dort über Staub und Stein,

gleich werden wir zuhause sein,

im dunkeln ganz allein.

 

Sie will sich wehren, ohne Kraft,

ich schlag sie grün und blau,

ich mache keinen Unterschied,

ob Manne oder Frau.

 

Ich kann die Schönheit die sie trägt,

ertragen länger nicht,

ich setze tausend Klingen an,

und nehm ihr das Gesicht.

 

Ich halt' es ihr vor Augen dann,

die Schönheit rennt vorbei,

blickt keuchend in ihr wertes selbst,

und reisse es entzwei.

 

Den Körper kriegt das alte Schwein,

die Spuren schnell verdaut,

sie fressen wirklich alles auf,

der Leib wird stark zerkaut.

 

Die Hüllen aller Körper sind,

für wahr nur schöner Schein,

darunter sind sie alle gleich,

von schlichtestem Gebein.

 

So sitz ich wieder auf dem Bett,

in Scherben ringsumher,

die Spiegel sind zerprungen längst,

und bleiben einfach leer.

 

ENDE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Avatar sascha

Geschrieben von sascha [Profil] am 04.12.2012

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 sascha 04.12.2012, 15:59:31  
Avatar saschadanke dir , du kleiner pelzkopf,ich hoffe dein papa schimpft nicht wenn du solche gedichte ließt, nimm ja nicht allzu viel ernst,aber vielen lieben dank nochmal.

 sascha 04.12.2012, 19:12:32  
Avatar saschakein problem, ich habe einfach gedacht, erst mal den großen panther drüber schauen lassen, ich sehe du hast die gleiche ansicht,das ist gut. meine kinder würde ich meine gedichte auch nicht zeigen( es sind einfach keine kindergedichte, ich weiß das ja selbst).liebe grüße an euch. es beruhigt mich wenn du ein auge darüber hast.

 Reewan 08.12.2012, 06:59:04  
Avatar ReewanRichtig DERB so richtig DeepBlack so richtig richtig... Lg Reewan

 Liebeshektikerin 13.12.2012, 21:12:22  
Avatar LiebeshektikerinNatürlich von mir, wenn auch spät fünf Sterne in Bewunderung Deiner schwarzen Phantasie ;)

 sascha 17.12.2012, 18:37:59  
Avatar saschadanke danke, freut mich.lg

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