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KRIEGSHELD

KRIEGSHELD     (text s.cornella)

 

Ich seh' die Welt mit and'ren Augen,

hab sie im Visier,

ich seh' sie durch das Zielfernrohr,

viel besser gar als ihr.

 

Der Krieg ist alles was ich hab,

der tut mir richtig gut,

die Waffen die ich bei mir trag,

vergießen fremdes Blut.

 

Wenn Panzer donnernd neben mir,

die Stimmung bombig laut,

dann renn' ich schreiend querfeldein,

und fahr aus meiner Haut.

 

Ich mal mir Muster in's Gesicht,

damit ich gut getarnt,

und wenn ein Feind zu Boden geht,

dann war er nicht gewarnt.

 

Im Dschungel ist die Hölle los,

die Schiffe auf dem Fluss,

mit Napalm, Rauch und Flammenwerfer,

fließt auch der Beschuss.

 

Durch hohe Grässer schleich ich mich,

am Bambus still vorbei,

ich krieche leis' durch's Unterholz,

und schieß die Wege frei.

 

Die Gegnerschar fliegt durch die Lüfte,

denn sie sahen nicht,

die Handgranate die da rollte,

außerhalb der Sicht.

 

Ich mäh' sie nieder durch's Gewehr,

die Augen überall,

sie sitzen in den Bäumen hoch,

ich bringe sie zu fall.

 

Die Köpfe rollen durch den Dschungel,

denn ich schlug sie ab,

mit der Machete geht das einfach,

wenn der Feind ertappt.

 

Den Fallen geh' ich aus dem Weg,

ich kenn mich prächtig aus,

denn jeder Krieg der mit mir geht,

den nenn' ich mein zuhaus.

 

Und schnappen sie mich doch einmal,

zur Folter darf es geh'n,

dann werd' ich grinsend schweigen dort,

und nicht um Gnade fleh'n.

 

Sie schneiden mir dann tiefe Fugen,

mitten in die Brust,

das ist mir gleich, das halt ich aus,

der Gegner steht in Frust.

 

Man könnte mich auch ketten wohl,

gepresst an kaltes Gitter,

Strom darauf lädt ein zum Tanz,

und zündet ein Gewitter.

 

Ja wenn ich mich dann doch befrei,

die Schlacht da draußen tobt,

die Geißeln sind mir völlig gleich,

die sind dem Tod gelobt.

 

Die Hundemarke um den Hals,

die steht mir mehr als recht,

ich stürze mich in die Gefahr,

in jegliches Gefecht.

 

Der Nervenkitzel ist mein Trieb,

dann wenn ich such' und find',

zerstören, töten, ausradier'n,

für Reue bin ich blind.

 

So schieß' ich weiter, ohne Rast,

der Feind zerspringt im Schall,

der Wind pfeift durch sein Schädelwerk,

entsetzlich war der Knall.

 

Doch eines Tages dann der Schock,

man sagte mir ganz kalt,

mein lieber Freund, es ist vorbei,

der Krieg macht endlich halt.

 

Da fing ich an zu zittern und,

die Tränen waren da,

den Kamerad erschoss ich gleich,

als ich sein lächeln sah.

 

Die Schlacht vorbei, die Waffe stumm,

mein Leben ist dahin,

denn ohne Krieg und Panzerfaust,

weiß ich nicht wer ich bin. 

 

Drum lege ich das Eisen an,

die Arbeit ist getan,

vielleicht gibts auch im Himmel Krieg,

geflügelte Gefahr'n.

 

ENDE

 

 

 

 


Avatar sascha

Geschrieben von sascha [Profil] am 26.07.2012

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 HB Panther 26.07.2012, 20:21:32  
Avatar HB Panthersagenhaft wie du dich in all den themen hinein versetzen kannst, erschreckend real, doch kann ich mir gut vorstellen,das es sovielen so geht! Lieber sascha,hast du super geschrieben glg:tamer

 possum 26.07.2012, 23:47:37  
Avatar possumBin zwar kein Fachmann, aber fuer mich schreibst du die Besten Sachen, was auch dieses Ged. wieder bew. Vielen Dank fuer die Zeilen!

 arnidererste 27.07.2012, 06:53:43  
Avatar arnidererste Es gibt tatsächlich solche Menschen die den Krieg verherrlichen so wie du es geschrieben hast,erschreckend. 5pkt glg arni

 rainbow 27.07.2012, 08:05:08  
Avatar rainbowauch von mir..5pkt.

 sascha 27.07.2012, 14:47:51  
Avatar saschadanke an euch, sicher gibt es solche leute die nur krieg im kopf haben, tja, man sollte dem menschen alle waffen wegnehmen. warum nicht alle waffen einschmelzen und ins All katapultieren?????? ganz einfach, weil der mensch nicht ohne gewalt, mord und totschlag kann, liegt ihm in der natur leben zu nehmen. solange die welt so ist wie sie ist, habe ich noch viel zu schreiben, wäre sie wundervoll ohne dunkle Schrecken, würde ich keine gedichte schreiben. danke nochmals, liebe grüße .

 schwarz/weiß 27.07.2012, 23:03:14  
Avatar schwarz/weißEgal was war, das ist ein Hammer Gedicht.Mehr sage ich nicht. 5 Punkte lg.

 sascha 28.07.2012, 01:46:16  
Avatar saschareicht ja schon, danke dir sehr

 gelo 28.07.2012, 11:51:41  
Avatar gelovietnam und die söldner lassen grüßen, aber nicht nur dort passierten solche dinge, auch heute noch ist soviel krieg auf der welt und bestimmt sehr viele junge männer und frauen, die damit aufgewachsen sind, dass für sie töten ganz normal ist, du hast das wieder eindrücklich und bedrückend beschrieben - danke gelo

 sascha 28.07.2012, 12:37:32  
Avatar saschadanke, danke, freut mich das ihr diese Meinung alle teilt, krieg ist so hirnlos, sinnlos, es wird sich wohl nie ändern, in unserem tiefsten Inneren sind wir immer noch der Neandertaler mit der Keule. lg

 Poesie(weiblich) 30.07.2012, 16:15:52  
Avatar kein Bildja, leider gibt es Menschen, die nicht in Frieden leben können. Gut geschrieben . 5 Punkte

 Poesie(weiblich) 30.07.2012, 16:17:03  
Avatar kein Bildwarum schreibst du dein Gedicht in der Ichform ?

 sascha 30.07.2012, 19:04:52  
Avatar saschawarum nicht?

 sascha 30.07.2012, 19:04:52  
Avatar saschawarum nicht?

 sascha 30.07.2012, 19:10:24  
Avatar saschaeigentlich ganz einfach, wenn ich das nicht mache ist es weniger intensiv, mehr wie eine geschichte, soll es aber hier nicht sein, hat mal wieder nichts mit mir selber zu tun. außerdem kann man sich wenn man es in der ich form ließt besser hineinversetzten, somit zwinge ich dich quasi so zu sein wer ER, bis du du am ende dann sagst: halt stop, so fühle ich gar nicht. ich hoffe du hast es verstanden. lg

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