HÜGELGRABHÜGELGRAB (text s.cornella)
Ein Kalter Körper liegt im Wald, die Spinne spannt im Mund, dort geht sie einer Seele nach, bis auf den toten Grund.
Ein Hügel ragt weit aus der Erd', darauf steht ein Soldat, die Sichelschrecke steigt empor, der Weg ist steil und hart,
Die Sichelschrecke schaut ihn an, in Rüstung giftig grün, der Ameisensoldatenmann, springt auf das Ungetüm.
So hebt dann dieses Schlachtgetier, die Sichel ist nicht stumpf, erschlägt sie ihren Gegner rasch, und trennt den Kopf vom Rumpf.
Dieser rollt den Berge rab, durch Halme und Gestein, und baldig wird man sehen hier, die Schreck' kommt nicht allein.
Die Ameisen mit Schwerter nun, die stehen auf dem Berg, zu schützen ihre Königin, im tiefen dunklen Werk.
Die Grässer auseinander geh'n, die Luft riecht drohend mieß, Armee aus hundert Feinden wohl, die wollen in's Verlies.
Die Käferschar in voller Pracht, mit Mücken und der Zeck', ein Hirschkopf hebt die Zange an, und möchte in's Versteck.
Die Ameisen nun schreiend laut, die Schützen spritzen weit, zu tränken jene Gegnerschar, in bitt'rer Flüssigkeit.
Der Nashornkäfer rammt den Feind, den Ameisen zum Leid, sie prallen an den harten Stein, und brechen sich den Leib.
Drei Ameisen dort auf der Zecke, beißen mit Gefauch, die Zecke zum erbrechen voll, der platzt der fette Bauch.
Das Blut spritzt hoch, die Zecke tot, die Sichelschrecke schnellt, enthauptet vier auf einen Streich, erlöst sie von der Welt.
Der Boden klebt, die Schnecke kommt, kriecht über Feinde fort, eine starb im Klibberschleim, die sprach ihr letztes Wort.
So springen dann acht Ameisen, der Schnecke in das Haus, die beißen fest, die schlagen zu, und zerren sie heraus.
Doch plötzlich dann von oben wirft, ein Schatten lang und breit, die Raupe mit den Motten kommt, die in den Lüften treibt.
Sie flogen dieses Riesending, direkt vor ihren Feind, so ist die Masse doch gestärkt, bereit und fest vereint.
Die Raupe nun die Beißer schwingt, ein Feind in ihrem Schlund, die Teile dieser Ameise, die fallen aus dem Mund.
Doch laufen sie zum Gegenzug, zerschmettern ihr das Fleisch, sie fressen sich in sie hinein, der Leib ist herrlich weich.
Die Schlacht weilt fort, die Nacht bricht an, das Schlachtfeld nicht mehr hell, da fliegt herbei das Glühgewürm, und macht es wieder grell.
Der Hirschkopf geht jetzt auch dahin, der macht so langsam schlapp, die Ameisen die Zange zieh'n, und reißen diese ab.
Der Krieg scheint bald vorüber doch, dort aus den hohen Bäum', fliegen Wespen furchtbar schnell, und wollen sich nicht scheu'n.
Die Stachel dieser Wespen hier, duchbohren manche Meis', doch bald sind sie am Boden auch, gelegt auf kaltes Eis.
Die Schlacht ist wohl gewonnen gleich, doch raschelt's weit im Grass, die Ameisen die Läuse quäl'n, zum Siege dieser Spass.
Von hinten nun das große Biest, die Ameisen nicht seh'n, erstreckt es sich hoch über sie, und lässt die Klingen geh'n.
Die riesen Spinne aus der Höhl', dem Mund entkrochen stumm, zerlegt sie ihe Beute schnell, und bringt sie alle um.
Die Ameisen im Bau noch mehr, sie treten vor das Vieh, zu dutzenden nun auf die Spinn', zu zwingen in die Knie.
Die Ameisen da im Triumph, die Schlacht ist heut' vorbei, sie gehen jetzt nach hause schnell, so richtig leicht und frei.
Am nächsten Morgen ausgeruht, so glücklich, froh und fein, da bebt die Erde plötzlich laut, und schlägt die Wände ein.
Die Ameisen des Hügelheim's, trotz Sieges nun der Schlag, ein Auto fuhr durch's Meisenreich, und wurde so zum Grab.
ENDE
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
HB Panther | 11.06.2012, 00:50:09 | ||
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sascha | 11.06.2012, 01:20:03 | ||
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schwarz/weiß | 11.06.2012, 04:27:27 | ||
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sascha | 11.06.2012, 08:02:04 | ||
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schwarz/weiß | 11.06.2012, 08:56:17 | ||
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sascha | 11.06.2012, 09:46:03 | ||
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gelo | 11.06.2012, 16:39:07 | ||
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sascha | 11.06.2012, 16:55:37 | ||
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arnidererste | 11.06.2012, 21:51:38 | ||
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sascha | 11.06.2012, 22:42:11 | ||
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