GOTT SIEHT ZUGOTT SIEHT ZU (text s.cornella)
Er wächst in eurer Seele tief, er nistet tief im Glauben, Sein Wein soll gar der beste sein, aus tausend gold'nen Trauben.
Die Rede ist vom heil'gen Geist, doch ist er nicht der Gott, nicht der Gott der Menschen liebt, benetzt die Schwachen flott.
Die Wahrheit ist nichts als die Lüge, Gott muss niemals weinen, denn Gott hat keine Tränen frei, die Sünde ist am keimen.
Er will nicht sterben, macht auf feige, schickt uns seinen Sohn, hänge dich an's Kreuz für mich, und trag die Dornenkron'.
Sie wird dir steh'n viel besser gar, viel besser doch als mir, die Menschheit ist mir ganz egal, nun sterbe wie ein Tier.
Gott geht in die Kirche nicht, die ist ihm völlig gleich, er hört eure Gebete nicht, er hat sein eig'nes Reich.
Wir sind getäuscht, verblendet, blind, er lebt von deiner Angst, Gott ist aller Untergang, die Glut in die du langst.
Gott braucht in's Theater nicht, denn hat er doch die Welt, er sitzt dort oben, lacht uns aus, weil ihm es so gefällt.
Gott braucht keine Frau von Mensch, er liebt die Englein sehr, Häupter tief in Gottes Schoße, er verlangt nach mehr.
Wir sterben schneller als die Fliegen, fallen tief im nu, wir morden, schlachten, foltern alles, Gott schaut grinsend zu.
So rufe ich zum Gegenzug, es ist für wahr genug, wir lassen uns nicht länger quäl'n, denn Gott ist bloß Betrug.
So reißet alle Kirchen nieder, werft das Kreuz zu Schrott, wir steigen ihm auf's Himmelsdach, dem kranken, falschen Gott.
Wir legen ihn in Kettenwerk, damit er einmal sieht, zu was der Mensch im Stande ist, vor dem man lieber flieht.
Die Erde ist nun sehr entstellt, er ließ uns ganz allein, Wir schießen ihn in's weite All, da darf er göttlich sein.
Da haben wir kein Mitleid mehr, wir spucken in den Pott, denn leben kann man auch allein, alleine ohne Gott.
ENDE
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